Was macht man eigentlich… in Muscat im Oman?

“Oman? Wo is’n das eigentlich?”, wurde ich oft gefragt, als ich erzählt habe, dass ich auf meiner Südostasienreise dort einen Stopover einlegen würde. Oman – das klingt exotisch und irgendwie ursprünglich. Nach weiter Ferne, nach Märchen aus Tausendundeiner Nacht, nach einem Ort, den man noch nicht einmal aus Erzählungen kennt, wo man eigentlich gar nicht damit rechnet, da eines Tages einmal hinzukommen.

Und schwupps – sechs Flugstunden später ist man schon da, in Muscat bzw. Maskat, der Hauptstadt des Oman. Ganz unten auf der Arabischen Halbinsel liegt der Oman, neben den Vereinigten Arabischen Emiraten, Saudi-Arabien und Jemen. Und Muscat liegt direkt am Meer – umringt von Wüstenbergen. Eigentlich ist Muscat auch gar nicht weit weg von Dubai (ca. 380 km), aber eine ganz andere Welt!

Nein, die Stadt auf dem Foto ist keine glitzernde und brummende Metropole, sie sieht vielmehr kleiner und viel überschaubarer aus. Wie aus einer anderen Zeit gefallen.

Obwohl der Großraum Muscat (dt.: Maskat) mit seinen angrenzenden Orten insgesamt auf über 600.000 Einwohner kommt und somit doch ganz schön groß und ausgedehnt ist, hat das eigentliche Muscat selbst nur 30.000 Einwohner.

Was macht man also in Muscat? Was gibt es dort zu sehen und zu erleben?

Die Große Sultan-Qabus-Moschee

Wenn ihr euch in Muscat eine Sache anschaut, dann besucht die Sultan-Qabus-Moschee, wichtigste Moschee des Landes und eine der größten Moscheen der Welt. Ich fand sie sehr beeindruckend! Sie ist riesig und wirkt hell und edel. Sie ist zudem auch noch ziemlich neu und wurde erst in den 1990er Jahren gebaut. In den großen Gebetsraum passen 6.500 Leute, außerdem einer der größten Kristallleuchter der Welt und einer der größten Teppiche der Welt (der von Nichtgläubigen nicht betreten werden darf).

Die Sultan-Qabus-Moschee ist ein weitläufiger Komplex in weiß, mit Bogengängen, Höfen, Minaretten und Ornamenten. Schön!

Wichtig: Die Moschee kann von Nichtmuslimen nur an bestimmten Tagen besichtigt werden. Informiert euch vorher, je nachdem wann ihr da seid! Zudem wird lange Kleidung erwartet, die Beine und Schultern, besser noch die Arme,  bedeckt. Frauen sollten ihren Kopf mit einem Tuch bedecken – nehmt dafür einfach einen Schal bzw. ein Tuch mit.

Ein Besuch im Souk

In den bekannten Souk von Matrah, einem großen Basar, lässt man sich durch die Wandelgänge mit Händlern und kleinen Shops treiben. Weihrauch, echten arabischen Khol Kajal, Stoffe, Tücher und Gewänder, Schmuck, vermeintlich ‘antike’ Seefahrer-Accessoires, allerlei Gefäße, Mittelchen aus arabischen Apotheken und noch viel mehr gibt es hier – und die schönen beschlagenen Truhen. (Beim nächsten Mal muss so eine mit! Und so Pantöffelchen…).

Ganz wichtig im Souk: Immer schön Preise verhandeln!

Die Hafenpromenade

Der Souk von Matrah liegt übrigens an der Corniche, der Hafenpromenade von Muscat. Hier kann man entlang spazieren, etwas essen und Schiffe kucken. Muscat wird regelmäßig von Kreuzfahrtschiffen angesteuert, geht daher besser erst am späten Nachmittag in den Souk, sonst kann es sein, dass man auf Massen an Kreuzfahrttouristen auf Landgang trifft.

Fährt man vom Souk ein Stück weiter an der Uferpromenade entlang, entdeckt man in einem Park auf einem Hügel auf einmal dieses interessante UFO-artige Bauwerk:

Das ist ein gigantisches Weihrauchgefäß! Und ein Aussichtspunkt. Die Aussicht auf den Hafen und die Corniche ist allerdings auch von unten ganz schön:

Kennt Ihr noch Sindbad den Seefahrer? Der soll angeblich aus dem Oman stammen. Die Omanis waren jedenfalls Händler und Seefahrer und mehrere Forts und Überreste von Befestigungsanlagen aus vergangenen Tagen, z.B. zum Schutz gegen portugiesische Invasoren, sind an unterschiedlichen Stellen in der Stadt zu sehen. Das imposante Fort al-Mirani seht ihr zum Beispiel am Hafen.

Der Sultanspalast

Eingerahmt von zwei portugiesischen Festungen aus dem 16. Jahrhundert findet ihr ebenfalls im Altstadtviertel des Hafens den großen Sultanspalast Quasr al-Alam. Er ist der Amtssitz des Sultans und wird von diesem zum Arbeiten und für repräsentative Zwecke genutzt. Der Bau aus den 1970er Jahren hat eine auffällige, blau-weiß-goldene Fassade. Leider darf man ihn nicht besichtigen und kann nur Fotos von außen machen.

Die Strände

Da Muscat am Meer liegt, kann man dort auch prima Strandurlauben. Überhaupt die Strände: Sie sind groß und weit, schön und ruhig. Also gar nicht überfüllt oder touristisch, obwohl manche Hotels wie das Grand Hyatt, in dem ich übernachtet habe, direkt am Strand liegen.

Am Qurum Beach kann man meilenweit spazieren. Gegen Abend spielen einheimische junge Männer am Strand Fußball. Alles total entspannt. Und wenn die Sonne untergeht, ist das Licht einfach wunderbar!

Infos und Reisetipps für Muscat

Von A nach B kommen/Transport vor Ort: Muscat ist weitläufig und es gibt kaum öffentliche Verkehrsmittel. Deshalb braucht ihr um die Stadt zu besichtigen einen fahrbaren Untersatz, entweder einen Mietwagen oder ein Taxi. Für ca. 15 Euro pro Stunde könnt ihr euch einen Taxifahrer mieten, der euch überall hinbringt und dort auf euch wartet – perfekt zum Sightseeing oder um einmal die Hafenpromenade entlangzuspazieren! Erkundigt Euch dafür am Besten an eurer Hotelrezeption. Für eine Stadtrundfahrt solltet Ihr mindestens 4h einplanen.

Alternativ könnt ihr auch eine Stadttour buchen. Hier zwei lohnende Touren zur Auswahl:

Weitere Touren und Ausflüge ab Muscat:

Die Große Sultan-Qabus-Moschee ist jeden Morgen außer freitags zwischen 8:30 und 11 Uhr für nichtmuslimische Besucher geöffnet. Achtet auf angemessene, bedeckende Kleidung, d.h. knöchellang und bis zu den Handgelenken. Frauen müssen ihr Haar komplett bedecken – Tuch oder Schal nicht vergessen! Alternativ könnt ihr die Moschee auch im Rahmen einer geführten Stadttour* besuchen.

Übernachten: Ich habe während meines Stopovers in Muscat im Hotel Grand Hyatt übernachtet. Das luxuriöse Hotel ist groß und weitläufig und im dezenten orientalischen Stil eingerichtet. Es liegt direkt am Strand, so dass man vom Hotel schön am Strand entlangspazieren kann, hat aber auch mehrere Pools mit Blick zum Strand sowie mehrere Restaurants. Hier buchen.*

Werbehinweis: Mein Aufenthalt in Muscat wurde von Oman Air mit einem Flug und Hotelaufenthalt unterstützt. Alle Ansichten sind meine eigenen.

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8 Kommentare

  • Jana sagt:

    Hach, Oman ist auch so ein Sehnsuchtsziel von mir – ich stelle es mir im Vergleich zu Dubai sehr authentisch orientalisch vor – ein bisschen wie ein Märchen aus Tausend und einer Nacht…
    Mal sehn, wann es mich mal dorthin führen wird…
    Liebe Grüße, Jana

    • Susi sagt:

      Hi Jana, Dich wird es bestimmt auch noch in den Oman führen! 😉 Ich glaube auch, dass man im Oman eher das ‘Ursprüngliche’, ‘Echte’ finden kann (als in Dubai z.B.). Beim nächsten Mal möchte ich unbedingt in die Wüste fahren und dort übernachten – und in kleine Dörfer!

  • Jenny sagt:

    Lustig – dein Post über den Oman vermittelt mir ein ganz anderes Bild als das, was ich nach dem Bericht von Mrs. Blab hatte – kuckstu hier: http://snapsandblabs.com/blog/8927/oman_wadi_pic
    Ich schätze, ich muss wohl selbst mal nachschauen … Ist die Temperatur eigentlich erträglich? Wenn ich die Sonne sehe und an hochgeschlossene Schleier-Verkleidung denke, wird mir ganz schwitzig …

    • Susi sagt:

      Hi Jenny, ja, der Post ist tatsächlich ganz anders (in dieses Wadi würd ich auch mal gerne!) Statt als quirlige, laute und chaotische Orientmetropole habe ich Muscat als weitläufig, sauber und ruhig in Erinnerung und war auch ganz überrascht. Ich habe allerdings gehört, im Sommer ist es tatsächlich unerträglich heiß (und oft schwül!). Ich selber war im Dezember kurz vor Weihnachten da – die angenehmste Temperatur im ganzen Jahr laut den Einheimischen (20-25 Grad). Ich empfehle Dir also die Wintermonate!

  • Gut beschrieben, volle Zustimmung. Einzig möchte ich ergänzen: einen Tagesausflug ins Wadi Shab machen – war der Höhepunkt meiner ganzen Oman-Reise.
    Siehe: http://www.bodenseepeter.de/2013/05/16/eine-woche-im-oman/

    • Susi sagt:

      Danke Peter – das sieht ja toll aus! Ich wünschte, ich hätte dafür noch Zeit gehabt! Aber ich möchte ja eh nochmal länger in den Oman, also danke für den Tipp!

  • Sina sagt:

    Hey Susi,
    was für ein großartiger Artikel, vielen lieben Dank dafür!
    Für uns geht es im Winter 4-6 Wochen auf einen selbstgeplanten Roadtrip in den Oman. Bisher habe ich kaum Artikel zu diesem unglaublichen Land gefunden, umso mehr freue ich mich über deinen 🙂
    Danke für die tollen Einblicke!

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