Rauhnächte – Rituale und Ideen für die 12 magischen Nächte zwischen den Jahren

Als Reisebloggerin könnte ich dem Winter ja entfliehen, doch ich muss gestehen: Ich mag ihn eigentlich ganz gerne. Jetzt kommt die Zeit, wo ich nach einem trubeligen Jahr endlich ein bisschen zur Ruhe kommen und einen Gang runter schalten kann. Ich mag die langen, dunklen und gemütlichen Winterabende. Ich mag, dass generell weniger los ist und ich weniger Reisen und Kundenprojekte habe. Ich mag, dass ich mir endlich Zeit nehme für die Dinge, die sonst bei mir immer zu kurz kommen.

Zeit für innere Einkehr, Zeit für Reflektion, Zeit, zu fokussieren und Kraft zu tanken für das neue Jahr. Zeit für mich. Zeit für die Rauhnächte!

Sehnst du dich auch danach, dem Stress und der Hektik der Weihnachtszeit für einen Moment zu entfliehen? Sehnst du dich auch nach mehr Stille und Klarheit? In der Realität ist die besinnliche Zeit ja leider oft wenig besinnlich. Doch wäre es nicht schön, wenn wir uns zum Jahresende ganz bewusst Zeit nehmen würden, um unseren Blick nach innen zu richten, das vergangene Jahr zu reflektieren und aus innerer Ruhe heraus Kraft zu tanken für das neue Jahr? Dafür sind die Rau(h)nächte da.

Was ist ihre Bedeutung? In den alten Geschichten liegen die Rauhnächte außerhalb der Zeit. Es ist die Zeit der Mythen und Geister, in der die Tore zwischen den Welten geöffnet sind.

Die Rauhnächte sind die geheimnisvolle Zeit zwischen den Jahren. Es ist die Zeit der inneren Einkehr, des Loslassens, der Reflektion und Manifestation, an deren Ende ein Neubeginn steht.

Der Winter ist die Zeit, in der wir unseren inneren Garten bestellen, wie der Dichter Rilke schon sagte. Ich mag diesen Gedanken sehr gerne und habe angefangen, die Rauhnächte für mich zu zelebrieren – jedes Jahr ein kleines bisschen mehr.

In diesem Artikel stelle ich dir ein paar meiner persönlichen Rauhnächte-Rituale vor. Dabei bin ich weder eine Fachfrau noch besonders esoterisch veranlagt. Mir geht es weniger ums Räuchern oder magische Rituale, sondern eher um Achtsamkeit und Selbsterfahrung, einen reflektierten Abschluss des alten Jahres und einen guten Start in das neue. Ich habe einfach gemerkt, dass mir die Rauhnächte guttun und dass ich mich in der dunkelsten Zeit des Winters auf ihren Zauber freue.

Ich möchte dich dazu einladen, dir in dieser magischen Zeit ein paar Minuten Zeit nur für dich zu nehmen, Langsamkeit, innere Ruhe und neue Möglichkeiten einkehren zu lassen und dein eigenes, persönliches Rauhnächte-Ritual für dich zu entdecken. Bist du dabei?

Wann sind die Rauhnächte und was bedeuten sie?

Traditionell gelten die 12 Tage und Nächte zwischen Weihnachten und dem 6. Januar (Dreikönigstag) als Rauhnächte. Uralte Geschichten und Bräuche ranken sich um die Zeit „zwischen den Jahren“, die Schwellenzeit zwischen dem alten Mondkalender mit seinen 354 Tagen und dem neuen Sonnenkalender (365 Tage). In dieser Zeit orakelte man und stellte die Weichen für das kommende Jahr. Der Name kommt vermutlich von „rau“ oder von „Rauch“ (wegen des Räucherns, Rauch ist jedoch auch ein altes Wort für Pelz).

Erste Rauhnacht: Mitternacht 24. Dezember (bis Mitternacht 25. Dezember)
Letzte Rauhnacht: Mitternacht 5. Januar (bis Mitternacht 6. Januar)

Mancherorts beginnen die Rauhnächte auch schon zur Wintersonnenwende am 21. Dezember und enden am 1. Januar. Ich persönlich starte sehr gerne schon zur Wintersonnenwende, da ich an Weihnachten immer bei meiner Familie bin und es mir dann schwerfällt, einen stillen Moment für mich zum Einstieg zu finden.

Egal, wie ihr es handhaben möchtet: Ich finde es in jedem Fall schön, sich schon vor Weihnachten in Ruhe auf die kommenden Rauhnächte vorzubereiten.

Vorbereitung und Zubehör

Zur Vorbereitung für die Rauhnächte benötigt du etwas zum Schreiben, ein feuerfestes Gefäß oder eine Schale sowie Kerzen und ein Feuerzeug. Ich schreibe gerne in ein schönes Notizbuch, in dem ich alle meine Gedanken, Pläne und Wünsche festhalten kann. Lege dir auch eine kleine Box oder ein Säckchen für die Zettel mit den Wünschen bereit.

Wenn du räuchern magst, benötigst du Räucherstäbchen oder Räucherwerk sowie ein Räucherstövchen oder eine Räucherschale mit Sand, Kohle und Zange. Räuchern ist zwar traditionell wichtig in den Raunächten, aber kein Muss – ich setze das auch eher spärlich ein. In verschiedenen Büchern werden spezielle Reinigungs- und Schutzräucherungen für die einzelnen Tage empfohlen, nimm ansonsten einfach die Kräuter, Harze oder Düfte deiner Wahl. Mehr dazu beim Punkt „Räuchern“ unten!

Wer mag, darf auch Kristalle, Orakel-/Tarotkarten oder Meditationen einsetzen (kein Muss). Richte dir am besten einen Raum oder eine ruhige Ecke in der Wohnung mit stimmungsvollem Licht, gemütlichen Kissen und dem Zubehör deiner Wahl her.

Überlege dir gerne in Vorbereitung auf die Rauhnächte, welche Dinge du in diesem Jahr noch zum Abschluss bringen möchtest. Welche unerledigten Dinge warten noch darauf, erledigt zu werden, welche Rechnungen beglichen, welches wichtige Gespräch geführt, usw.? Auch das Haus reinigen und in Ordnung bringen zählt zu den uralten Bräuchen zur Vorbereitung auf die Rauhnächte.

Meine Buchtipps zur Einstimmung und Anleitung:

Der alte Pfad und die Rauhnächte

Das Buch beschreibt den Zauber und die Tradition der Rauhnächte anhand der germanisch-nordischen Mythologie und uralter Bräuche. Auch, wenn Mythologie nicht so dein Ding ist: Ich finde, das Buch ist sehr stimmungsvoll geschrieben und transportiert den besonderen Zauber der Rauhnächte sehr gut. Zudem gibt das Buch für jeden der 12 Tage konkrete Anregungen, zum Beispiel Fragen, die man sich an diesem Tag stellen soll, eine meditative Reise und Ideen für Rituale, Räucherungen und mehr. Bisher mein liebstes Buch zum Thema! Meine Vorschläge sind daran angelehnt.

Rauhnächte – Die geheimnisvolle Zeit zwischen den Jahren

Wer sich für altes Brauchtum und die Ursprünge der Rauhnächte interessiert, wird aus diesem Buch viel Interessantes mitnehmen können. Das Buch gibt auch Anleitungen für unterschiedliche Rituale. Wer jedoch konkrete Anleitungen für die einzelnen Tage sucht, wird mit diesem Buch vermutlich nicht glücklich, da der Fokus eben auf Hintergrundwissen und alten Bräuchen liegt. Daher ist es eher eine Ergänzung bzw. Einführung.

Die Rauhnächte – Im Fluss der Zeiten

Das Workbook im Ringformat gibt für jeden Tag konkrete Fragen an die Hand, lässt aber auch Platz zum Niederschreiben eigener Gedanken und Wünsche. Das Buch ist für Einsteiger:innen gut geeignet. Allerdings vermisse ich hier mehr Tiefe und mehr Infos zu den Ursprüngen der Rauhnächte und zu alten Bräuchen. Der Zauber der Rauhnächte kommt für mich in diesem Buch nicht ganz rüber.

Rauhnächte-Rituale und ihre Bedeutung

Das Ritual der 13 Wünsche

Das vielleicht bekannteste Ritual zu den Rauhnächten – ich mache es supergerne! Dabei formulierst du 13 (konkrete) Wünsche für das kommende Jahr und schreibst sie einzeln auf Zettel. Anschließend verstaust du die gefalteten Zettel mit den Wünschen in einem kleinen Säckchen oder einer Schatulle.

In jeder der 12 Rauhnächte verbrennst du einen Wunsch in einem feuerfesten Gefäß, jedoch ohne ihn zu lesen. 12 Wünsche erfüllt das Universum für dich. Für die Erfüllung des verbleibenden 13. Wunschs darfst du im Laufe des kommenden Jahres selbst sorgen.

Reflektion, Tagebuchschreiben & Träume

Die Rauhnächte dienen dazu, das alte Jahr zu reflektieren, loszulassen und Ziele und Wünsche für das neue Jahr zu manifestieren. Die einzelnen Themen für jede Rauhnacht findest du weiter unten!

Ich empfehle dir, deine Überlegungen in einem schönen Notiz- oder Tagebuch festzuhalten (und dann im nächsten Jahr wieder reinzuschauen – super interessant). Nutze das Aufschreiben, um deinen verborgenen Sehnsüchten und möglichen Lösungsansätzen auf die Spur zu kommen.

Viele schreiben während dieser Zeit Tagebuch und halten Stimmungen, Erinnerungen, Gedanken sowie ungewöhnliche Ereignisse fest – nach dem Motto: Alles kann ein Zeichen sein. Auch was du während der Rauhnächte träumst, gilt traditionell als bedeutsam und als Omen für das kommende Jahr bzw. den jeweiligen Monat (s. Thema Orakeln unten). Halte daher am besten auch deine Träume schriftlich fest.

Orakeln

Traditionellerweise wird während der Rauhnächte viel orakelt. So steht jede Rauhnacht im Volksglauben für einen Monat des kommenden Jahres: die erste Rauhnacht für den Monat Januar, die zweite für den Februar usw. Was an diesen Tagen geschieht, was du träumst, aber auch was du orakelst, kann dir Hinweise geben: Was ist in dem Monat wichtig? Was erwartet mich?

Hierfür kannst du auch Orakel- oder Tarotkarten verwenden. Ich habe zum Beispiele diese:

The Wild Unknown Tarot

Sacred Traveler Oracle Cards

Work Your Light Oracle Cards

Mein Rauhnacht-Orakel

Meditation

Ich nutze während der Rauhnächte sehr gerne Meditationen für mehr innere Ruhe und Klarheit. Kostenlose geführte Meditationen findet ihr z. B. über Apps wie „Insight Timer“ oder auf YouTube. Du darfst auch gerne Yoga in deine Rauhnächte-Rituale einbinden.

Waldbaden, Winterspaziergänge

Wie wäre es mit einem winterlichen Waldbaden bzw. mit einer ganz bewussten Rauhnächte-Winterwanderung?

Räuchern

Räucherrituale sind während der Rauhnächte traditionell wichtig. Dabei geht es meist um Reinigungs- und Schutzräucherungen, die Haus und Hof von Energien und Schwingungen befreien und/oder vor schlechten Einflüssen schützen sollen.

Generell ist Räuchern ein guter Begleiter für spirituelle Rituale – es sorgt einfach für Fokus und Entschleunigung.

Ich selbst praktiziere Räucherungen eher selten, habe mir aber für dieses Jahr ein weihnachtliches Räucherset bestellt und mit eigenem Räucherwerk ergänzt (z. B. mit getrockneten Fichtennadeln, Organgenschalen usw.). Zum sicheren Abbrennen benötigst du entweder eine Räucherschale mit Sand, Räucherkohle und Zange oder ein Räucherstövchen. Hier findest du z.B. eine Anleitung, wie du Räucherkerzen selbst herstellen kannst. (Informiere dich immer vorher, wie man richtig und sicher räuchert!).

Die 12 Rauhnächte – Rituale, Bräuche und Anleitung für die einzelnen Tage

Hier findest du meine Anleitung für Rituale und Fragen zu den einzelnen Rauhnächten – so, wie ich persönlich sie gerne gestalte. Du darfst alles natürlich auch gerne abwandeln und dir je nach Lust, Zeit und Laune deine eigenen Rituale zusammenstellen.

Dem „alten Pfad“ folgend beginne ich die Rauhnächte meist am 21. Dezember. Du kannst aber auch am 24. Dezember starten und dann einfach in derselben Reihenfolge fortfahren.

1. Rauhnacht – Wintersonnenwende (21.12.)

Altes abschließen, Ritual der 13 Wünsche

Die Nacht der Wintersonnenwende am 21. Dezember ist die dunkelste und längste Nacht des Jahres. Und doch spürt man bereits den Neubeginn, der in der Luft liegt: Ab jetzt kehrt das Licht zurück – jeden Tag ein kleines bisschen mehr. Heute beginnen die Rauhnächte. Es wird Zeit, das alte Jahr zu verlassen. Für die nächsten Tage scheint es, als würde die Zeit stillstehen. Altes darf gehen, im Dunkel Liegendes kommt ins Licht. Bist du bereit?

  • Ich beginne dieses Jahr mit einem speziellen „Rauhnächte-Waldbaden“ im Schwarzwald und bin schon ganz gespannt. Vielleicht zieht es dich zur Einstimmung ja auch hinaus in die Natur?
  • Wer mag, reinigt die Wohnung und nimmt ein Bad, und/oder führt eine Reinigungs- und Schutzräucherung von Haus oder Wohnung durch.
  • Mach es dir am Abend bei Kerzenschein, einer Tasse Tee oder Punsch, schönen Klängen und Düften an deinem Rückzugsort gemütlich.
  • Beginne das Ritual der 13 Wünsche. Denke dich tief hinein, visualisiere deine Wünsche und schreibe sie klar und konkret formuliert auf die Zettel. Später ziehst du den ersten und verbrennst ihn ungelesen in einem feuerfesten Gefäß. Bedanke dich beim Universum und vertraue auf die Erfüllung. Ab jetzt verbrennst du in jeder Rauhnacht einen weiteren Wunsch.
Harz wandern Nebensaison

2. Rauhnacht (22.12.)

Das vergangene Jahr Revue passieren lassen

Nimm dir Zeit, um das vergangene Jahr zu reflektieren. Unternimm eine Reise in die Vergangenheit und erinnere dich an die einzelnen Monate des letzten Jahres, an Erlebnisse und Geschehnisse. Du wirst vermutlich Schmerz spüren, aber du wirst auch feststellen, wie viele schöne Momente es gab, die du vielleicht schon wieder vergessen hattest. Lass alles zu.

  • Stell dir vor, wie du dich von allem verabschiedest, das dich blockiert und das gehen soll, und lass es los.
  • Spüre Dankbarkeit und Freude für alles Schöne, für alles, was du erreicht hast, für alle wertvollen Erfahrungen, die du machen durftest.
  • Verbrenne (ungelesen) den zweiten Wunsch.

3. Rauhnacht (23.12.)

Dream Big <3

Verwöhne dich heute selbst und tu etwas, das dir guttut. Nachdem du nun das vergangene Jahr Monat für Monat Revue passieren hast lassen, mit allen schönen und weniger schönen Momenten, seinem Licht und Schatten, wird es heute Zeit zu träumen.

  • Welche Wünsche aus dem letzten Jahr haben sich erfüllt? (Vielleicht hast du ja noch die Notizen aus dem letzten Jahr?).
  • Welche Träume und Wünsche passen vielleicht gar nicht mehr zu dir? Was hat sich möglicherweise verändert?
  • Spüre tief in dich hinein. Was willst du wirklich? Wie möchtest du gerne leben? Mit welchen Menschen möchtest du dich umgeben? Was wünschst oder erträumst du dir? Was fühlt sich gut an, was weniger und vielleicht von außen aufgestülpt?

Lass deine Fantasie schweifen – und trau dich ruhig, groß zu denken. Dream big <3

Verbrenne heute den dritten Wunsch.

4. Rauhnacht (24.12.)

Loslassen & Altes gehen lassen

Nachdem wir das Vergangene reflektiert und abgeschlossen haben, können wir uns nun vorsichtig der Zukunft zuwenden. Dazu gehört auch, Altes gehen zu lassen: Alles, was wir nicht mehr benötigen, was uns blockiert und was wir loslassen wollen. Das können Gewohnheiten sein, andere Menschen, Dinge oder Denkmuster in deinem Kopf. Was könnte das in deinem Fall sein?

  • Gestern hast du dich ja schon auf eine Fantasie-Reise zu deinen verborgenen Wünschen und Träumen begeben. Was hält dich zurück, zu der Person zu werden, die du sein willst – die Person zu sein, die du wirklich bist?
  • Was hält dich davon ab, dein Leben so zu gestalten, wie du es dir wünschst und wie es zu dir passt? Was hält dich davon ab, wirklich glücklich zu sein? Welche ‚Altlasten‘ schleppst du mit dir herum, die du gerne loslassen möchtest?
  • Bist du bereit, diese Dinge gehen zu lassen? Schreibe alle Punkte auf und mache ein Ritual, in dem du sie verbrennst.
  • Verbrenne heute auch den vierten Wunsch.

5. Rauhnacht (25.12.)

Visualisierung – Vision Board für das neue Jahr

Deine bisherigen Wünsche und Ziele wurden in den vergangenen Rauhnächten reflektiert und überprüft. Vielleicht möchtest du sie korrigieren? Möchtest du deinen Kurs ändern? In welche Richtung soll dich dein Weg im kommenden Jahr führen?

  • Nutze Meditation (wenn du magst), um dir über die einzelnen Punkte klarzuwerden und sie zu visualisieren.
  • Gestalte ein Vision Board, um die Richtung für das neue Jahr festzulegen, z. B. auf einem leeren Blatt oder Karton. Nutze Bilder, Ausschnitte aus Magazinen, Stifte, Material aus der Natur etc., um das Board (= das neue Jahr) mit Hoffnungen und Wünschen zu füllen. Auch ein Pinterest Board ist möglich.
  • Verbrenne den fünften Wunsch.

6. Rauhnacht (26.12)

Dankbarkeit spüren

Überlege dir heute, für welche kleinen und größeren Dinge aus dem letzten Jahr du dankbar bist, und schreibe sie dir auf. Das können Erfahrungen sein, die du machen durftest, Menschen, die du treffen durftest, etwas, das du lernen durftest, aber auch klitzekleine, scheinbar triviale Dinge und Momente des Glücks. Formuliere mindestens zehn Dinge und schreibe sie auf.

A propos: Falls du ein „Glücksglas“ hast, in dem du im Laufe des Jahres Momente des Glücks sammelst, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, um deine „Marmeladenglas-Momente“ noch einmal hervorzuholen und Revue passieren zu lassen.

Verbrenne den sechsten Wunsch.

7. Rauhnacht (27.12.)

Ankommen bei sich selbst, Selbstliebe

Ich nutze diese Rauhnacht für ein bisschen innere Stille und zum Ankommen bei mir selbst. Es heißt, während der Rauhnächte sind die Tore zwischen den Welten geöffnet – auch zu unserer inneren Welt. Gehe bewusst in die Stille und verbinde dich mit dir selbst. Vielleicht hast du in den vergangenen Nächten neue Erkenntnisse gewonnen, Schmerz oder Traurigkeit verspürt. Praktiziere heute Selbstliebe und achte auf dich selbst.

  • Mach es dir bei Kerzenschein, einer schönen Tasse Tee oder heißer Schokolade und Plätzchen an deinem Rückzugsort gemütlich.
  • Nimm ein heißes Bad, meditiere und/oder räuchere mit Kräutern, die entspannend wirken und für Ausgeglichenheit sorgen.
  • Verbrenne den siebten Wunsch.

8. Rauhnacht (28.12.)

Verbundenheit mit der Natur

Verbinde dich heute mit der Natur, indem du z.B. zu einem Winterspaziergang oder zu einer Winterwanderung aufbrichst. Gehe am besten alleine, in deinem eigenen Tempo und um ganz in Ruhe deinen eigenen Gedanken nachgehen zu können.

Sei unterwegs ganz achtsam und achte bewusst auf Kleinigkeiten am Wegesrand, ein gefrorenes Blatt oder den Ruf eines Vogels, die Gestalt eines Baums. Atme tief ein und spüre alles um dich herum. Die Natur ruht, doch unter der Oberfläche laufen bereits die Vorbereitungen für das neue Jahr – wie auch in dir.

Verbrenne den achten Wunsch in einem kleinen Ritual.

9. Rauhnacht (29.12.)

Die Menschen in deinem Leben

Denke heute an die Menschen in deinem Leben – von deinen Vorfahren über deine jetzige Familie bis zu deinen Freund:innen und Bekannten.

  • Von wem hast du etwas Wichtiges gelernt – im Guten wie im Schlechten? (Was?)
  • Welche Beziehungen möchtest du intensivieren? Mit welchen Menschen möchtest du dich künftig umgeben? Mit wem mehr Zeit verbringen? Bei wem kannst du dir Unterstützung suchen?
  • Wer hält dich zurück, wer tut dir nicht gut? Vielleicht wird es ja Zeit, diese Menschen oder Freundschaften/beruflichen Beziehungen gehenzulassen. Bei wem fühlst du dich irgendwie unwohl, und warum? Die Antwort darauf gibt interessante Hinweise auf dich selbst.
  • Wem kannst du verzeihen? Wem möchtest du gerne etwas sagen, wem eine Botschaft in Gedanken schicken?
  • Verbrenne heute den neunten Wunsch.

10. Rauhnacht (30.12.)

Das Orakel befragen

Nutze diese Rauhnacht, um das Orakel deiner Wahl zu befragen – seien es Orakel- oder Tarotkarten oder der Kaffeesatz. 😉 Du könntest auch das silvesterliche Bleigießen schon mal vorziehen. Eine Vision für das nächste Jahr zu bekommen ist zwar ganz spaßig, doch wichtiger ist, dass du die richtigen Fragen stellst. Das könnten zum Beispiel sein:

  • Was wird im kommenden Jahr wichtig? Mit welchen Themen sollte ich mich beschäftigen/was sollte ich in Angriff nehmen?
  • Was ist die Challenge dabei, und was hilft mir dabei?
  • Entdecke verborgene Herzensthemen, Sehnsüchte, Ängste oder Hindernisse.
  • Ziehe Orakelkarten für die einzelnen Monate (falls du es nicht schon an den jeweils anderen Tagen tust).
  • Verbrenne den zehnten Wunsch.

11. Rauhnacht (31.12.)

Der Kreis schließt sich

Auch wenn der 31. Dezember aufgrund der Silvesterfeier oft trubelig ist: Nimm dir heute trotzdem einen ruhigen Moment für dich und lass die einzelnen Rauhnächte noch einmal Revue passieren.

  • Denke noch einmal über die Erkenntnisse der letzten Tage nach und füge die Puzzleteile zusammen. Geh noch einmal über deine Notizen. Versuche, all das in der kommenden Zeit, wenn dich der Alltag wieder in seinen Fängen hat, nicht aus den Augen zu verlieren.
  • Siehst du das nächste Stück deines Wegs vor dir (zumindest die grobe Richtung)?
  • Mache ein kleines Ritual und verabschiede dich vom vergangenen Jahr.
  • Lüfte und/oder räuchere die Wohnung, um alte Energien gehenzulassen.
  • Verbrenne den elften Wunsch.

12. Rauhnacht (1.1.)

Neubeginn

Die aus der Zeit gefallene Zeit zwischen den Jahren endet nun (irgendwie schade, oder?). Die gute Nachricht: Es wartet ein frisches, neues Jahr voller neuer Möglichkeiten auf dich – und ich wünsche dir, dass es großartig wird!

Lass dich heute bitte noch nicht wieder vom Alltag einsaugen, sondern zelebriere die letzte Rauhnacht noch einmal ganz in Ruhe für dich.

  • Visualisiere deine (eventuell neu ausgerichteten) Wünsche und Ziele. Was sind die ersten, minikleinen Schritte, die dich ihnen in der nächsten Zeit näherbringen könnten? Worauf freust du dich im kommenden Jahr ganz besonders?
  • Was erwartet dich im Monat Januar? (Du erinnerst dich: die erste Rauhnacht mit allen Omen, Orakeln und Träumen steht für den Monat Januar, die zweite für den Februar usw.).
  • Verbrenne den zwölften Wunsch. Anschließend öffnest du den 13. Zettel und liest den letzten Wunsch. Für seine Erfüllung bist du in diesem Jahr selbst verantwortlich. Ich wünsche dir gutes Gelingen!

Hast du auch Lust auf die Rauhnächte bekommen? Ich wünsche dir viel Freude beim Orakeln und Manifestieren, dass du die Zeit zwischen den Jahren für dich nutzen kannst und ein bisschen innere Ruhe und Klarheit findest.

Falls du die Rauhnächte bereits selbst zelebrierst und Anregungen und Tipps hast, freue ich mich über einen Kommentar!

Mehr Anregungen für die Rauhnächte findest du auch bei Julia von Globusliebe, bei Matcha Mornings und bei Nina von Smaracuja.

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11 Kommentare

  • Erika sagt:

    Hallo liebe Susi,

    dein Beitrag zu Raunächten ist sehr inspirierend und sehr schön geschrieben.
    Ich habe da noch eine Frage zum Reflektieren oder Orakel befragen, etc. und Verbrennen der Wünsche: soll das immer um/ab Mitternacht geschehen?

    Ich danke dir!

    Liebe Grüße, Erika

  • Holger sagt:

    Vielen Dank für deine Interpretation der Rauhnächte.
    Es war mir ein Freude den Artikel zu lesen.

    Ich mag besonders, dass auch die Beziehung zu den Menschen im Umfeld eine Rolle spielt.

    Wirst du die Rauhnächte dieses Jahr wieder so verleben?

    Beste Grüße,

    Holger.

    • Susi sagt:

      Vielen Dank, das freut mich! Ja, ich werde die Rauhnächte auch dieses Jahr wieder zelebrieren – ob ich alles genauso mache wie in dem Artikel, weiß ich noch nicht, meist schaue ich, wieviel Zeit ich habe und wie ich mich fühle, und wandele alles spontan noch etwas ab. 😉

  • Lisa sagt:

    Vielen Dank für diesen Text 🙂

    Ich habe da noch eine Frage zu der Orakel befragung.
    Sind Engelskarten geeignet ?

    LG

  • Madeleine sagt:

    Hallo,
    ich habe die Rauhnächte zum ersten Mal praktiziert. Ich bin aktuell einfach nur geflasht … der einzige meiner 13 Wünsche, um welchen ich mich selber kümmern könnte, war der letzte Wunsch der übrig geblieben ist … ich kanns nicht glauben 🙂
    Die Abende taten so gut, genauso die Rituale und ich werde es wieder machen. Lieben Dank für diese Inspiration und Anleitung.
    Liebe Grüsse
    Madeleine

    • Susi sagt:

      Wow. Das klingt wunderschön und ich freu mich riesig über dein Feedback und dass dich meine Anleitung inspiriert hat! Und wie schön, dass du so schöne Rauhnächte hattest!

  • Tara sagt:

    Hallo Susi,
    du beginnst die Rauhnächte mit dem 21. 12. und endest am 1.1.
    Andere Seiten beginnen in der Nacht vom 24. zum 25.12. und enden am 5.1
    Was macht den Unterschied, oder ist es egal?
    Dachte Rauhnächte sind festgelegte Tage bzw. Nächte…
    vielen Dank für Aufklärung,
    Alles Liebe Tara

    • Susi sagt:

      Liebe Tara,

      je nach Tradition beginnen die Rauhnächte entweder zur Wintersonnenwende am 21.12. oder erst am 24.12. Du kannst daher zu beiden Daten beginnen. Mir persönlich ist es lieber, vor Weihnachten schon zu starten, da es am Heiligabend immer sehr trubelig zugeht und ich dann nicht die benötigte Ruhe für den Einstieg finde – das ist aber individuell verschieden.

      Liebe Grüße
      Susi

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