Norditalien: Reiseroute und Tipps für einen genialen Roadtrip

Gardasee-Monte-Baldo-Malcesine-Tipps

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber bei mir meldet sich in regelmäßigen Abständen diese Sehnsucht nach Bella Italia. Wenn ich den ersten Caffè auf einer Piazza schlürfe und den Klang der Sprache um mich herum höre, stellt sich bei mir sofort ein heimeliges Urlaubsgefühl ein.

So war es auch bei meinem letzten Norditalien-Reise. Ultraspontan geplant (das meiste ergab sich erst unterwegs) wurde der zweiwöchige Roadtrip zu einer richtig genialen Rundreise.

Grandiose Bergpanoramen in den Dolomiten, idyllische Weinhügel entlang der “Proseccostraße”, Inseln und Palazzi in Venedig, Genießen in Verona und palmengesäumte Ufer am Gardasee: Das alles liegt entlang meiner Reiseroute, die ich euch mit meinen besten Tipps hier vorstelle – zum Nachreisen natürlich.

Andiamo!

Wann ist die beste Reisezeit? Ende Mai bis Mitte Oktober (wenn man auch wandern will). Ich war in der zweiten Septemberhälfte dort und fand es ideal, auch wenn in Südtirol dann Hauptsaison ist. Die Monate Juli und August würde ich auf jeden Fall vermeiden, da es dann zu voll und zu heiß ist.

Wie viele Tage? Ich empfehle mind. zehn Tage bis zwei Wochen. Wer mag, reist gerne länger! Wenn ihr weniger Zeit habt, könnt ihr z. B. auch nur Südtirol und Gardasee kombinieren und den Rest auslassen.

Route: Dolomiten – Proseccostraße – Venedig – Verona – Gardasee

Südtirol & Dolomiten – Wandern und spektakuläre Aussichten

Gleich die erste Etappe unseres Roadtrips war für mich eine der schönsten und die vermutlich spektakulärste. Kein Wunder: Alleine in Südtirol bzw. in den Dolomiten hätten wir locker den gesamten Urlaub verbringen können!

Unsere erste Station war Gröden (Val Gardena) mit den Ortschaften St. Ulrich und St. Christina. Bei einer fantastischen Hüttenwanderung auf der Seceda konnten wir die markanten Geislerspitzen im Naturpark Pues-Geisler aus der Nähe bewundern. Wer mag, kann von Gröden aus auch auf die Seiser Alm fahren, die größte Hochalm Europas.

Blick auf die Geislerspitzen auf der Seceda, Südtirol

Danach ging es weiter in die Dolomitenregion 3 Zinnen, genauer gesagt ins Hochpustertal nach Innichen. Hier konnte ich mir einen Wandertraum erfüllen und endlich mal die berühmte Drei-Zinnen-Umrundung machen. Auch der Pragser Wildsee (Lago di Braies) liegt hier – eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Dolomiten. In der Region gibt es aber auch noch jede Menge andere schöne Orte, Trails und Hütten!

Über Cortina d’Ampezzo, das bereits zur Region Venetien gehört, ging es weiter in Richtung Süden. Bei Cortina könnt ihr ebenfalls tolle Dolomiten-Wanderungen unternehmen und landschaftlich eindrucksvolle Orte wie z. B. die Cinque Torri besuchen. Wenn ihr wenig Zeit habt, verzichtet auf Übernachtungen in Cortina und fahrt direkt zum nächsten Ziel durch.

Drei Zinnen Wanderung Blick auf das Rifugio Lavaredo
Naturhotel Leitlhof Innichen
Lago di Braies in Südtirol

Übernachten:

Gröden: Boutique Hotel Planlim, Hotel Luna Mondschein, Pension Ciamp

Hochpustertal: Hotel Monica, Villa Bachmann, Naturhotel Leitlhof

Cortina d’Ampezzo: Villa Oretta, Hotel Ambra Cortina

Proseccostraße – Genießen und Entspannen

Als ich zum ersten Mal von der Proseccostraße in Italien hörte, wusste ich: Da muss ich hin! Sie erstreckt sich auf ca. 35 km zwischen Conegliano und Valdobbiadene und ist die Heimat des “Original”-Proseccos.

Zudem ist die malerische Weinregion an den Ausläufern der Alpen quasi noch ein Geheimtipp. Sanfte Hügel mit Weinreben, charmante kleine Dörfer, jede Menge Weingüter mit Prosecco-Verkostung, leckere Osterien und gemütliche Agriturismo-Unterkünfte: Die Proseccostraße liegt praktischerweise auf dem Weg von den Dolomiten nach Venedig und eignet sich prima für einen zweitägigen Genuss-Roadtrip oder einfach zum Relaxen zwischendurch, bevor die Reise weitergeht.

Proseccostrasse Italien Valdobbiadene
  • Nicht verpassen: Burg von Conegliano, Trattoria Al Forno di Piol Mario in Refrontolo, Blick auf die Weinberge von der Terrazza Panoramica Colesel oder der Osteria Senz’Oste (generell die Umgebung dort)
  • Tipp: Mietet euch in einem der schnuckeligen B&Bs oder Agriturismos ein – am besten auf einem Weingut oder in Laufnähe von einem, wenn ihr Prosecco verköstigen wollt. Sonst ist der Roadtrip nur dann ein prickelndes Vergnügen, wenn man nicht der/die Fahrer*in ist…

Ein richtig schöner und romantischer Wohlfühlort an der Proseccostraße ist das Alice Relais nelle Vigne bei Vittorio Veneto. Das liebevoll eingerichtete B&B liegt in einem historischen Bauernhaus mit Blick auf die Weinberge.

Zum Frühstück sitzt man idyllisch auf der Terrasse im Garten, in dem es auch einen beheizten Whirlpool gibt. Was ich auch sehr cool fand: Durchs Haus und die Zimmer zieht sich ein Alice-im-Wunderland-Motto! Die Weingüter L’Antica Quercia (guter Bio-Prosecco) und Bellenda liegen unmittelbar in der Nähe. Auch zum Essen in der Nähe hatte die Besitzerin tolle Tipps. Hier könnt ihr das Alice Relais nelle Vigne buchen.

Die Lagunenstadt Venedig

Weiter geht’s nach Venedig! Was Venedig betrifft, bin ich persönlich ja immer etwas hin- und hergerissen. Die Lagunenstadt ächzt unter Overtourism und anderen Problemen, ist voll, laut, anstrengend. Gleichzeitig finde ich Venedig schon seit ich klein war unglaublich faszinierend – und als Stadt wunderschön und einzigartig auf der Welt. Venedig war außerdem der südlichste Punkt unserer Norditalien-Reise – und der einzige am Meer.

Angekommen in Venedig, haben wir am Rande der Altstadt geparkt und sind nur mit leichtem Handgepäck losgezogen zum Hotel. Ursprünglich hatten wir nur zwei Nächte in Venedig gebucht, doch dann hat es uns so gut gefallen, dass wir spontan vor Ort noch verlängert haben. Das war eine gute Idee, denn so hatten wir genügend Zeit, um uns durch die Gassen treiben zu lassen, Orte abseits der Touristenmassen zu finden, weitere Inseln in der Lagune zu besuchen usw. Ich fand es richtig schön und liebäugle schon wieder mit dem nächsten Besuch! (Auch wieder zur Nebensaison natürlich).

Übernachten: CàPatron, Alla Vite Dorata, Ca’ Gottardi

Verona – mehr als Romeo und Julia

Für viele ist Verona nur die Stadt, in der man auf den Spuren von Shakespeare’s Romeo und Julia wandeln kann (obwohl der englische Poet wohl selbst nie in Verona war). Die “Stadt der Liebe” ist vielmehr eine schöne und geschichtsträchtige Stadt mit Piazzas voller Cafés, Shopping-Straßen und hübschen Aussichtspunkten, in der man es gut zwei, drei Tage aushalten kann. Verona fühlt sich tatsächlich schon sehr norditalienisch an – und ist ein riesen Kontrast, wenn man gerade aus Venedig kommt.

Besichtigt unbedingt die riesige römische Arena (Konzert oder Oper dort müssen toll sein!). Schlendert über die Piazza dei Signori und die Piazza delle Erbe und bewundert den Palazzo Maffei Casa Museo, ein wunderschönes Kunstmuseum. Staunt über die kunstvollen Grabmäler der Scaliger, den Herren von Verona im 13. und 14. Jhd., in Form großer gotischer Schreine, und macht einen Abstecher in den Innenhof der “Casa Giulietta” mit dem berühmten Balkon.

Besonders schön fand ich den Blick auf die Stadt vom Castel San Pietro. Überquert dafür die Etsch auf der historischen Ponte Petra und nehmt die Standseilbahn oder den Fußweg vorbei an dem römischen Amphitheater. Am besten zum Sonnenuntergang!

Übernachten: Relais Colle San Pietro, B&B Santo Stefano

Verona Reisetipps: Blick auf die Stadt vom Castel San Pietro
Gasse mit bunten alten Häusern in Verona, Italien
Eine Frau sitzt auf den Steinstufen in der römischen Arena von Verona
Blick auf das Castel San Pietro in Verona vom Flussufer der Etsch

Gardasee – zwischen Bergen und Palmen

Unsere letzte Station ist der berühmteste und größte See Italiens. Das südliche Ufer des Gardasees ist nur ca. 30 Minuten von Verona entfernt. Während der See im Norden von steil aufragenden Bergen umrahmt ist, läuft die Landschaft im Süden in flachen Hügeln aus und wirkt ganz anders.

Rings um den tiefblauen See findet ihr überall malerische Dörfer und Städtchen sowie Ausflugsziele, doch mir persönlich gefällt der Norden mit den Bergen am besten. Ich war schon mehrmals dort und bin am Liebsten in Riva, doch auch Limone oder Malcesine sind sehr nett (wenn auch kleiner und touristischer).

Macht z. B. eine Bootstour und fahrt früh morgens auf den Monte Baldo. Wandert den Panoramaweg Sentiero Busatte Tempesta oberhalb des Sees entlang oder nehmt den Spazier- und Radweg Ciclopedonale an der Steilküste bei Limone – und vieles mehr!

Übernachten: Hotel Villa Rina, Villa Phoenix, oder ein Apartment via AirBnB

Am Gardasee endete unser Roadtrip, doch wer mag, kann auf dem Rückweg nach Deutschland in Südtirol gleich nochmal einen Zwischenstopp einlegen… Ich fand die Rundreise richtig toll und eine abwechslungsreiche Mischung aus eindrucksvoller Natur, geschichtsträchtigen Orten, typisch italienischen Städtchen voller Flair, Entspannen und Dolce Vita.

Gardasee-Urlaub-Tipps
Malcesine-Gardasee-Tipps
Gardasee-Urlaub-Tipps-Malcesine
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Hat euch meine Reise gefallen? Habt ihr weitere Tipps? Dann schreibt mir!

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