Todtnau im Schwarzwald: 5 Geheimtipps für deinen Ausflug

Ihr seid auf der Suche nach Schwarzwald-Tipps für euren nächsten Urlaub oder Ausflug? Ich war neulich wieder im Schwarzwald unterwegs und habe euch fünf Tipps aus Todtnau mitgebracht.

Todtnau liegt im Wiesental unterhalb des Feldbergs im Biosphärengebiet Schwarzwald. Der kleine Luftkurort ist in erster Linie bekannt für die Todtnauer Wasserfälle und die Blackforestline Hängebrücke (vielleicht wart ihr ja auch schon mal dort?). Beides sind durchaus spektakuläre Sehenswürdigkeiten, doch sie sind eben auch ziemlich überlaufen.

Dabei könnt ihr ganz in der Nähe den Massen entgehen, schöne Schwarzwald-Natur genießen, mindestens ebenso schöne Wasserfälle sehen und anschließend bei Biosphärengastgebern lecker einkehren.

1. Fahler Wasserfall – eine schöne Alternative zum Todtnauer Wasserfall

Der Fahler Wasserfall ist eine schöne Alternative zum bekannten Todtnauer Wasserfall. Der “kleine Bruder” des Todtnauer Wasserfalls ist mindestens genauso schön – und deutlich weniger besucht! Zudem ist er kostenlos zugänglich.

Über 50 Meter und mehrere Fallstufen stürzt das Wasser hier im Wald in die Tiefe. Dank mehrerer Brücken und Stege kommt man auf dem Wanderweg ganz nah an das Naturschauspiel heran, das im Vergleich zum Todtnauer Wasserfall fast noch ein Geheimtipp ist.

Ich persönlich fand den Fahler Wasserfall sogar fast noch schöner als den Todtnauer Wasserfall!

Fahler Wasserfall Wanderung

Am schnellsten erreicht ihr den Fahler Wasserfall vom Wanderparkplatz in der Haarnadelkurve am Feldbergpass. Hier hält auch der Bus 7300 zwischen Titisee und Zell im Wiesental, Haltestelle “Fahl Todtnauer Hütte”. Von dort sind es nur noch 5 Minuten auf dem Wanderweg bergab bis zum Wasserfall.

Ich empfehle euch den kurzen Rundweg Fahler-Wasserfall-Weg (ca. 2,7 km). Ihr könnt entweder am Parkplatz in der Haarnadelkurve in die Rundwanderung einsteigen, oder vom Parkplatz etwas weiter talabwärts in Todtnau-Fahl (an der Passstraße). Der Weg ist ausgeschildert und auch gut mit Kindern machbar, er ist allerdings nicht barrierefrei und nicht Kinderwagen-geeignet.

Eine weitere Wandermöglichkeit, die euch zum Fahler Wasserfall führt, ist der Gamspfad (siehe nächster Punkt unten!).

Alternativ könnt ihr den Wasserfallsteig Todtnau wandern (ca. 12,5 km, ca. 411 hm). Er führt euch vom Feldbergpass vorbei am Fahler Wasserfall bis zum Todtnauer Wasserfall. So könnt ihr beide Wasserfälle auf einer etwas längeren Tour verbinden und danach selbst entscheiden, welchen ihr schöner fandet! Infos zur Tour findet ihr hier.

2. Gamspfad – auf den Spuren der Schwarzwald-Gams

Wo kann man in Deutschland schon mal Gämsen in freier Wildbahn beobachten? Ich muss gestehen, dass ich bisher gar nicht wusste, dass im Schwarzwald Gämsen leben. Dabei waren sie dort bis ins 14. Jhd. heimisch, bevor sie ausgerottet wurden. Nach einer Wiederansiedlungsaktion in den 1930er Jahren gibt es heute wieder 1.500 freilebende Gämsen im Schwarzwald. Einige davon fühlen sich an den steilen Hängen rings um Todtnau äußerst wohl. Mit etwas Glück könnt ihr sie hier beim Wandern entdecken!

Nehmt dafür am besten den erst 2020 eingerichteten Lehrpfad “Gamspfad“. Er ist ca. 3 km lang und führt euch vorbei am Fahler Wasserfall, bevor er dem Wasserfallsteig ein Stück bergab bis nach Todtnau-Brandenberg folgt.

An Orten, wo man die Gämsen häufig beobachten kann, gibt es auf Stationen mit Info-Tafeln oder kleine Spielaufgaben. Zudem kann man auf der Bank “Am Gamsblick” verweilen und sich am Schluss bei der Wassertretstelle in Todtnau-Brandenberg erfrischen und eine Rast bei der Picknickstelle einlegen. Alternativ könnt ihr dort ins Gasthaus Hirschen einkehren (s. unten).

Die Chancen stehen wohl tatsächlich gut, entlang des Wegs Gämsen zu sehen (Tipp: Fernglas mitbringen!). Ich hatte mich schon total darauf gefreut, hatte dann aber leider kein Glück, als ich da war… Trotzdem war es landschaftlich schöne kleine Wanderung mit dem Wasserfall als Highlight, und ich habe unterwegs einiges über die Tiere und ihre Lebensweise gelernt.

  • Der Gamspfad startet ebenfalls beim Parkplatz in der Haarnadelkurve am Feldbergpass. Mehr Infos zur Wanderung findet ihr hier!

3. Geführte Tour mit einem Biosphären-Guide

Todtnau liegt im Biosphärengebiet Schwarzwald, einer geschützten Region im Südschwarzwald, in der das Zusammenleben von Mensch und Natur beispielhaft entwickelt und gefördert wird. Sie ist als UNESCO Biosphärenreservat ausgezeichnet und erstreckt sich über die Landkreise Lörrach, Breisgau-Hochschwarzwald und Waldshut. Die besondere Natur, aber auch die Geschichte und Kultur der Region lassen sich auch auf einer geführten Tour mit einem der speziell ausgebildeten Biosphären-Guides erleben.

Ich war mit Biosphären-Guide Luzia Philipp rings um Todtnau auf ihrer “Sechs W-Tour” unterwegs. Die sechs W stehen für Wasser, Wald, Wildtieren, Wildkräutern, Weiden und Wolfsschlucht, und darum ging es dann auch auf der Tour.

Zwischen Gamspfad und Wolfsschlucht erklärte mir Luzia in sympathischem, alemannischem Dialekt Wissenswertes zu Pflanzen und Tieren der Region. Sie zeigte mir heimische Wildkräuter, wir bestimmten Bäume und Pilze und hielten Ausschau nach den Gämsen (die sich an dem Tag allerdings versteckt hielten). Das hat Spaß gemacht und ich habe einiges gelernt!

  • Mehr Infos zu den Guides, den Touren und zur Buchung findet ihr hier.
  • Im Biosphärengebiet könnt ihr auch geführte Rangertouren machen.

4. Durch die verwunschene Wolfsschlucht

Kaum zu glauben, aber am Ortsrand von Todtnau versteckt sich direkt hinter den Wohnhäusern eine kleine, urwüchsige Schwarzwald-Schlucht – die Wolfsschlucht. Sie ist nur wenige hundert Meter lang, aber ich fand die Atmosphäre ganz zauberhaft und verwunschen!

Sicher, die herbstlich-wolkenverhangene Stimmung und dass ich unter der Woche da war und die Schlucht für mich alleine hatte, verstärkte den Eindruck noch. Ein schmaler Pfad führt entlang des sprudelnden Flüsschens Wiese. Auf einmal ist alles ganz schattig und von Moosen und Farnen dschungelig überwachsen. Man sollte auf jeden Fall innehalten, die Augen schließen, einfach mal lauschen und die Stimmung auf sich wirken lassen…

  • Die Wolfsschlucht ist ein kleiner, feiner Geheimtipp mit richtigem Schwarzwald-Feeling, und lässt sich gut mit einem Besuch beim Fahler Wasserfall verbinden. Beide Orte sind per Wanderweg verbunden. Von der Bundesstraße fährt der Bus stündlich hinauf zum Feldbergpass (falls ihr oben geparkt habt und nicht zu Fuß wieder zurückwandern wollt).

Wandertipp Walter-Wagner-Weg

Durch die Wolfsschlucht führt die ca. 8 km lange Wanderung auf dem Walter-Wagner-Weg. Ein Teil der Rundwanderung geht gemütlich unten durchs Tal, der andere Teil führt auf der Anhöhe durch den Wald und die Bergweiden. Auch hier ihr könnt ihr mit etwas Glück an den steilen Weidehängen Gämsen sehen!

Der Weg führt zudem vorbei am Kriegsdenkmal, das in Form eines riesigen Schwerts auf einer Anhöhe über dem Ort thront. Infotafeln entlang des Wegs geben Einblick in verschiedene Wirtschaftszweige wie Bürstenmacherei oder Bergbau. Hier geht’s zur Route.

5. Einkehr im Gasthaus Hirschen

Anschließend empfehle ich euch eine Einkehr im Hotel Gasthaus Hirschen im Todtnauer Ortsteil Brandenberg, das richtig leckere, regionale und saisonale Küche serviert. Natürlich könnt ihr hier auch übernachten – das Gasthaus mit der freundlichen Betreiberfamilie ist ein guter Ausgangspunkt für Aktivitäten rings um Todtnau und den Feldberg (bei Booking ansehen*).

Im Restaurant wird Wert auf hochwertige, lokale Zutaten von Partnerbetrieben des Biosphärengebiets gelegt. Wenn ihr also Spezialitäten der Region probieren wollt, seid ihr hier richtig! So kam ich hier auch zum ersten Mal in den Genuss eines Gulaschs vom Hinterwälder Rind, einer speziellen Weiderind-Rasse des Südschwarzwalds, die für ihr zartes, feines und saftiges Fleisch bekannt ist. Ich bestätige: So hat es auch geschmeckt! Auch der Salat mit lokalem Ziegenkäse war richtig fein.

Alternativ, wenn das Gasthaus Hirschen Ruhetag hat, könnt ihr auch im Landgasthaus Kurz einkehren.

Habt ihr auch Lust auf einen Schwarzwald-Trip bekommen? Wart ihr vielleicht schon mal dort und habt Tipps? Dann hinterlasst gerne einen Kommentar!

Eine Bitte: Seid achtsam, wenn ihr in der Natur unterwegs seid. Bleibt auf den Wegen, hinterlasst keinerlei Müll und nehmt Rücksicht auf die Tiere, vor allem während der Dämmerung. Mehr dazu erfahrt ihr bei bewusstWild.

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Werbehinweis: Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit Baden-Württemberg Tourismus. Mein Bericht basiert wie immer auf meiner eigenen Recherche und meinen persönlichen Erfahrungen vor Ort.

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