An Irlands Abgrund: Die besten Klippen

Kennt ihr den Film „Männer, die auf Ziegen starren“? Die gibt es in Irland bestimmt auch. Was es dort auf jeden Fall gibt, sind „Frauen, die auf Klippen rumstehen“. So als schwarzer Punkt in der Landschaft quasi.

Bei meiner mittlerweile dritten Reise nach Irland jetzt im Oktober wurde mir bewusst: Noch nirgends auf der Welt bin ich so oft am Rande von Steilklippen gestanden, gesessen oder gelegen wie in Irland.

Black Dots White Spots Aran Islands IrlandSelber schuld – kurz danach hat mich die Welle erwischt! (Aran Islands)

Den Abgrund und den rauschenden Atlantik unter mir und das Ende der Welt (zumindest von Europa) vor mir, habe ich auf den scheinbar endlosen Ozean gestarrt, mich Wind und Wetter entgegengestemmt, den Nervenkitzel nah am Abgrund aufgesogen und verstanden, warum auf alten Karten der Verweis „Here be dragons“ auftauchte.

Wer wie ich auf Höhe UND Ausblicke steht, für den ist „am-Rande-von-Steilklippen-herumstehen“ die perfekte Kombination. Dazu muss ich jedoch sagen: Es ist ganz schön gefährlich und auch nicht immer schlau, was ich hier gemacht habe (doch das ist mir erst im Nachhinein bewusst geworden). Statt ‘Don’t try this at home’ möchte ich an dieser Stelle raten: Wer sich an den Abgrund begibt, tut dies auf eigene Gefahr (und man muss sich ja nicht GANZ so nah an den Abgrund wagen – die Aussicht ist auch so umwerfend!).

Hier meine besten Spots und Klippen:

Aran Islands, Co. Galway

Wo: Westküste von Inis Mór oder Inishmore, der größten der drei Aran-Inseln vor der Westküste von Irland bei Galway.

Klippen Inishmore Aran Inseln Irland

Klippenrating – auf einer Skala von 1 bis 5:

Hübsch: 4

Nervenkitzel: 5 -> die Wellen knallen regelrecht an die Küste im Westen der Insel und die Gischt spritzt meterweit und meterhoch, keine Absperrungen

Höhe: bis zu 100 m

Touri-Faktor: 2

Bonuspunkte: Das „Wormhole“, ein exakt rechteckiges Loch im Fels, durch das das Wasser hereinschäumt. Sieht aus wie ein Swimming Pool, die Klippen ringsum sind der Hammer – mit Leihfahrrädern (vom Hafen in Kilronan) Richtung Wormhole fahren, das letzte Stück zu Fuß weiter und dann einfach herumkraxeln.

Wormhole Inishmore Aran Islands

Dún Aonghasa: Am höchsten Punkt der Klippen befindet sich ein uraltes Ringfort aus der Bronze- und Eisenzeit, das zum Meer hin offen ist (Klippenfort). Nach hinten ist es von 3 Wällen und einem halbkreisförmigen Ring spitz aufgestellter Steine befestigt.

Klippen Aran Islands Inishmore Dun Aonghasa1. Ja, sie waren überhängend. 2. Das bronzezeitliche Fort Dún Aengus braucht keine Außenwand.

Hinkommen: Von Galway aus einen Tagesausflug mit der Fähre nach Inishmore machen, vom Hafen in Kilronan mit dem Fahrrad weiter zu den Klippen an der Westküste (die beliebteste Tour über die Insel ist ca. 20 km lang).

 

Burren Coastal Road, Co. Clare

Wo: An der Westküste von Irland südlich von Galway beim Nationalpark The Burren, zwischen Ballyvaughan und Lisdoonvarna an der Küste entlang.

Burren Coastal Road Klippen Irland

Klippenrating

Hübsch: 3

Nervenkitzel: 4 → die Klippen sind teilweise geformt wie der Burren selbst: durchbrochene Gesteinsformationen aus Karstgestein, auf denen man einfach rumsteigen kann (und ziemlich weit nach vorne kommt! Gefährlich!)

Höhe: max. 100 m

Touri-Faktor: 2 → die meisten halten entlang der Burren Coastal Road nicht direkt an den Klippen an, sondern fahren durch nach Doolin oder zu den Cliffs of Moher (oder fahren gleich auf der besser ausgebauten Straße durchs Landesinnere).

Burren Coastal Road Wild Atlantic Way Irland

Bonuspunkte: Die irre, steinige Mondlandschaft des Burren dahinter

Hinkommen: Von Galway aus nach Süden Richtung The Burren, dem Wild Atlantic Way / Burren Coastal Road Richtung Doolin folgen, unterwegs immer wieder anhalten.

 

Slieve League, Co. Donegal

Wo: In Donegal im Nordwesten Irlands, in der Nähe von Carrick und Teelin.

Slieve League Donegal Irland Black Dots White Spots

Klippenrating

Hübsch: 4

Nervenkitzel: 5

Höhe: 601 m. Sie zählen zu den höchsten Seeklippen in Europa!

Touri-Faktor: 2 – recht gering, trotz des Wanderwegs, der auf ihnen entlang führt. Aber letztendlich fährt keine Sau so weit in den Norden nach Donegal, weil alle im Südwesten am Ring of Kerry und an den Cliffs of Moher festhängen.

Slieve League Klippen Co Donegal

Bonuspunkte: Gibt es für den spektakulären, Schwindel erregenden Fußweg auf dem Kamm der Klippen. Und für die Delfine, die unterhalb der Klippen entlang schwammen und uns 1 1/2h lang folgten, als wir mit einem Fischerboot dort entlangfuhren!

Hinkommen: Von dem kleinen Örtchen Teelin aus mit dem Auto zu verschiedenen Aussichtspunkten, oder zu Fuß über den One Man’s Pass.

 

Cliffs of Moher, Co. Clare

Wo: südlich von Galway und dem Burren bei Doolin gelegen (lässt sich gut mit den Klippen an der Burren Coastal Road verbinden!).

Cliffs of Moher Irland

Klippenrating

Hübsch: 5

Nervenkitzel: 3

Höhe: zwischen 120 bis 214 m

Touri-Faktor: 5 → durch die Decke!!! (Wer nicht gerade an einem stürmischen Sonntagmorgen im Oktober kommt wie ich.) Die Klippen sind komplett touristisch erschlossen, mit Visitor Centre, Absperrungen und gut ausgebauten Wegen.

Bonuspunkte: gibt’s fürs Extra-Hübsch-Sein, die Harry Potter-Seehöhle aus „Harry Potter and the Half-Blood Prince“ und für den genialen Coastal Walk, der von Doolin aus 20 km entlang der Küste bis Liscannor im Süden geht und an den Cliffs of Moher vorbeiführt.

Hinkommen: mit dem Auto oder einer Tour z.B. von Galway aus. (Aber eigentlich habe ich die Theorie, dass alle Straßen in Irland früher oder später zu den Cliffs of Moher führen. Sie sind quasi nicht zu verfehlen.)

Und der Gewinner?

Es sind zwei: Aran Islands und Slieve League!

Sorry Cliffs of Moher, ihr seid zwar unfassbar hübsch, aber zu gezähmt und zu überlaufen…

Ich mag die wilden Klippen, die ohne Absperrzäune und Mauern und gepflasterte Wege und Visitor Center. Die, zu denen man einfach mit dem Fahrrad hinfahren und über Stock und Stein (eher Stein und Stein) hinkraxeln kann wie man will – wie auf den Aran Islands. Auf denen vielleicht gerade mal ein Wanderweg entlangführt und man ansonsten von der Zivilisation kaum etwas mitkriegt wie bei Slieve League.

Seid ihr schon mal am Rand von Steilklippen gestanden? Welche könnt ihr mir empfehlen?

Klippen Aran Islands Westküste Irland Tagesausflug Galway

Danke an Mór Active Tours und Failté Ireland für die Unterstützung!

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25 Kommentare

  • Tina sagt:

    Die Cliffs of Moher sind zwar touristisch total überlaufen (bzw. waren sie das schon vor über 15 Jahren) – aber bei Regen reichten sie aus um meinem Kreuzband den letzten “todesstoss” zu geben – daher eindeutig Faktor 5 von mir.

    • Susi sagt:

      Nun, in diesem Fall stimm ich dir zu – autsch!! Die Cliffs of Moher sind wohl laut Ranger wirklich nicht ohne. Ganze Stücke brechen immer wieder ‘einfach so’ ab und fallen ins Meer. Es windet anscheinend manchmal so stark, dass auch schon große Tourbusse auf dem Parkplatz vom Visitor Centre umgekippt sind. Vermutlich sind da jetzt deshalb auch gut ausgebaute breite Fußwege und Absperrungen überall…

  • Carolin sagt:

    Hui! Ein bisschen Nervenkitzel schadet ja nie, aber bei dem ein oder anderen Bild wurde mir doch etwas anders. Doch Steilklippen haben etwas, um nicht zu sagen: Erst, wenn es so richtig rau wird, dann sind sie am schönsten!
    Tolle Bilder! Und ein super Ranking, ich will sofort nach Irland!

    Liebe Grüße

    Carolin

  • Jaaaja, Irlands Klippen können schon was 🙂 Mein Favorit waren ja die Klippen auf Achill Island. Tatsächlich sogar noch einen Tick höher als die Cliffs of Moher, kaum Menschen und man kann eine tolle Wanderung entlang der Klippen machen, wenn man will sogar in Verbindung mit einem Berg (Slievemore).

  • Reto sagt:

    Eine schöne Zusammenstellung, Susi! Ausser diejenigen am Burren habe ich die Erwähnten alle besucht. Auch mir gefallen Slieve League und diejenigen von Dun Aengus am Besten. Auf Achill waren wir schon zweimal, aber ohne die Klippen zu besuchen. Diese sind touristisch wirklich nur ganz wenig bekannt und bis vor zwei Jahren habe ich noch gar nicht gewusst, dass es dort solch gewaltige Steilklippen gibt… Grüne Grüsse, Reto

  • Reiner sagt:

    Die Bilder sehen schon beeindruckend aus. Also auf einer 600 Meter Klippe würde mir dann wohl doch etwas anders werden und ich würde mir wohl zuerst mal die Klippen bis 100 Meter aussuchen, um mich daran zu gewöhnen . Ich mag auch besonders die Ruhe, die man auf den Bildern erkennen kann und an und für sich wäre mir zum Beispiel ein hohes Touristenaufkommen an solch schönen Orten nicht so recht. Irland und Schottland sind auch ein absolutes Traumziel von mir, nachdem ich jetzt die letzten Jahre eher in Skandinavien unterwegs war. In Irland und Schottland geht es mir gar nicht mal um die Städte, sondern um die Landschaft, die Burgen und die Klippen, die ich unbedingt mal sehen möchte.

    • Susi sagt:

      Da stimm ich dir zu – die wunderbaren Landschaften in Irland und die Ruhe und Einsamkeit in ihnen sind das Tolle an diesen Ländern! Schottland kann ich auch sehr empfehlen – ist landschaftlich recht ähnlich (auch wenn ich die Klippen dort noch nicht so getestet habe ;-).

  • Paleica sagt:

    ich stand unlängst an der ponte da piedade in portugal auch ziemlich am abgrund. tolles gefühl. in irland gibt es für mich auch noch einiges zu erkunden.

  • Melanie sagt:

    Ich war sowohl schon an den Cliffs of Moher als auch denen auf Inishmore. Ich liebe die Inseln ja eh, aber die Klippen würde ich immer den Touri Klippen bevorzugen.

  • Tamara sagt:

    Hi,

    super Beitrag. gut zu wissen. bis jetzt war ich auf der araninsel inishmaan und da war ich total von den Klippen überwältigt. einfach Hammer. auch wenn der weg dahin sehr steinig ist, man sollte da echt gut zu fuß sein.

  • Denis sagt:

    Hallohab malne frage,
    das erste Bild ganz oben wo die welle dich erwischt hat, wo genau auf den aran islands ist das. brauche genau die Stelle für einen dreh

    lg

  • Denis sagt:

    schick mir bitte ne email dazu

  • Jörg Rimböck sagt:

    ich bin dieses Jahr das dritte Mal hier und plane mit dem Kajak vor die Klippen zu fahren alles andere habe ich schon gehabt mit dem Motorrad oben mit dem Mountainbike zu Fuß und unter Touristen oder ohne Touristen aber sleeve leaks das wird morgen der Hammer im vierten Jahr ist endlich das Wetter wahrscheinlich nicht ganz sicher morgen früh gut und dann werde ich mit dem See Kajak von dem kleinen Hafen vorne außenrum vor die Klippen fahren also geht nicht noch doller gibt’s nicht ich habe mein sehkajak auf dem Auto und hinten ein Bett drin lange Vorbereitung gute Planung immer wieder mit den Fischern sprechen wie das Wetter wird dieses Jahr war viel Sturm morgen der Sonntag wird einfach mal ein heiliger Tag für die Kajakfahrer und sicherlich wird es ganz viele tolle Bilder bei mir geben ich bin nämlich auch noch Fotograf

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