Lares Trek, Peru – drei Tage Wandern durch die Anden bei Machu Picchu

Du möchtest eine mehrtägige Trekkingtour in Peru in den Anden machen und hast keine Lust auf die Menschenmassen auf dem Inka Trail? Dann ist der Lares Trek vielleicht eine gute Alternative für dich. Für mich waren die dreitägige Wanderung auf dem Lares Trek und der Besuch von Machu Picchu am darauffolgenden Tag der Höhepunkt meiner Peru-Rundreise!

Drei Tage wanderten wir durch eine wunderschöne, hochalpine Andenlandschaft, begleitet von einem Team aus Guides, Koch und Pferden. Nachts schliefen wir in luftiger Höhe auf 4.000 m.ü.NN im Zelt unter einem unfassbaren Sternenhimmel.

Außer Einheimischen in einem kleinen Dorf, friedlich grasenden Alpakas und einem Chinchilla sind wir drei Tage lang keinen anderen Wanderern begegnet. Kein Wunder, denn der Lares Trek ist im Gegensatz zum überfüllten Inka Trail noch ein Geheimtipp!

Ich finde, der Lares Trek ist eine gute Alternative zum Inka Trail, wenn man weniger Menschen, eine alpinere Landschaft und ein intensives Naturerlebnis bevorzugt.

Falls du eine Peru-Rundreise planst und auch Lust auf ein Trekking-Abenteuer in den Anden hast, findest du hier meinen Erfahrungsbericht sowie alle wichtigen Infos zum Lares Trek.

Der Lares Trek in Peru

Gut zu wissen: Es gibt verschiedene, leicht variierende Routen des Lares Treks. Ich war mit G Adventures auf dem Lares Trek unterwegs, d.h. mein Bericht bezieht sich auf diese Route.

  • Länge: ca. 35 km, ca. 2.000 Höhenmeter
  • Dauer: zwei kurze Tage (Tag 1 & 3), ein langer Tag (Tag 2)
  • Höchster Punkt: 4.820 m
  • Übernachten: 2 Nächte im Zelt
  • Startpunkt: das kleine Dorf Lares, ca. 100 km nördlich von Cusco, ca. 56 km östlich von Machu Picchu.
  • Endpunkt: Shuttle nach Ollantaytambo, von dort das letzte Stück mit dem Zug nach Machu Picchu/Aguas Calientes.

Lares Trek als geführte Tour?

Ich würde euch auf jeden Fall empfehlen, den Lares Trek als geführte Trekking-Tour zu machen. Warum? Ihr seid in großer Höhe in alpinem Gelände unterwegs, kennt euch nicht aus, das Wetter kann jederzeit umschlagen und ihr könnt Höhenkrankheit bekommen. Ich fand es in unserer internationalen Gruppe sehr nett! Dank einheimischen Guides, Packpferden und einem Koch konnten wir mit Tagesrucksack wandern und kamen abends in ein aufgebautes Camp mit leckerem, frisch gekochtem Essen. Ich sage euch, ich habe noch nie so luxuriös getrekkt und in der Wildnis gecampt! Mir hat es in der Gruppe jedenfalls viel Spaß gemacht und ich war dankbar für den Support der Crew.

Ich habe den Lares Trek mit G Adventures gemacht – hier könnt ihr die Tour anschauen und buchen.

Lares Trek vs. Inka Trail – was sind die Unterschiede?

Der Lares Trek gilt noch als Geheimtipp und als unbekanntere Alternative zum überfüllten Inka Trail, weshalb er mich auch sofort angesprochen hat. Falls du auch vor der Frage stehst: “Inka Trail oder Lares Trek?” – hier sind die Unterschiede:

  • Der Lares Trek ist kürzer als der Inka Trail: Der Lares Trek ist ca. 35 km lang, der Inka Trail 43 km.
  • Wie lange dauert der Lares Trek? Den Lares Trek wandert man in 3 Tagen, der Inka Trail dauert 4 Tage.
  • Der Lares Trek führt deutlich höher hinauf: Der höchste Punkt liegt auf 4.820 m, der höchste Punkt des Inka Trails liegt auf 4.200 m. Das längste Stück des Lares Treks (Tag 2) verläuft oberhalb von 4.000 m.
  • Im Unterschied zum Inka Trail endet der Lares Trek nicht bei Machu Picchu (dafür ganz in der Nähe). Machu Picchu besucht man nach dem Lares Trek am Morgen des 4. Tages (nach einer Nacht im Hotel in Aguas Calientes).
  • Der Inka Trail ist dschungeliger, man sieht unterwegs viele Inkaruinen und wandert auf einem gepflasterten alten Inka-Weg mit vielen Stufen. Der Lares Trek ist landschaftlich alpiner, man hat Begegnungen mit Einheimischen in einem Bergdorf und man wandert auf alpinen Wanderwegen ohne Treppen.
  • Die Zahl der Wanderer auf dem Inka Trail ist mittlerweile limitiert, man benötigt spezielle Permits und muss sehr weit im Voraus buchen. Anstatt mit hunderten anderen pro Tag zu wandern, waren wir auf dem Lares Trek die einzigen – er ist einfach viel weniger bekannt und nicht überlaufen.
Alpine Andenlandschaft auf dem Lares Trek

Wie schwierig ist der Lares Trek?

Der Lares Trek ist eine anspruchsvolle, alpine Wanderung in großer Höhe. Technisch ist er nicht schwer, denn man wandert auf gut ausgebauten, alpinen Wanderwegen. Das Terrain ist hochalpin, die Wege steinig und zum Teil geröllig. Ihr solltet daher trittsicher und schon einmal in den Bergen gewandert sein. Zudem solltet ihr genügend Kondition haben, um die 1.000 Höhenmeter bergauf und bergab am 2. Tag zu schaffen.

Die eigentliche Schwierigkeit beim Lares Trek ist die Höhe. Alles ist dann viel anstrengender, man kommt nur sehr langsam voran und der Körper verhält sich anders, als man es sonst von Wanderungen gewohnt ist. Auch wenn der letzte Anstieg auf den 4.820m hohen Pass echt brutal war: Der Trek ist an sich gut machbar und technisch nicht schwierig. Die eigentliche Herausforderung ist die Höhe, doch Coca-Blättern sei Dank haben es alle geschafft! (Mehr zum Thema Akklimatisierung und Höhe s.u.)

Höhenkrankheit vorbeugen

Der längste Teil des Lares Treks verläuft in Höhen von über 4.000 Metern, der höchste Punkt liegt auf 4.820m. Eine ausreichende Akklimatisierung im Vorfeld ist daher unglaublich wichtig, um Höhenkrankheit vorzubeugen. Ihr solltet daher auf keinen Fall unakklimatisiert nach Cusco reisen und dann gleich auf eine Trekkingtour starten!

Wir haben uns vor dem Trek vier Tage im Sacred Valley mit Ruinen-Sightseeing und einfachen Fahrradtouren an Höhen über 3.000m gewöhnt. Leicht essen, kein Alkohol, langsam machen und immer viel trinken (um das Blut zu verdünnen) haben geholfen. Außerdem solltet ihr morgens immer schön Coca-Tee trinken, da er Symptomen der Höhenkrankheit nachweislich vorbeugt.

Auf dem Trek haben unsere Guides auf ein langsames Tempo mit Pausen alle 15 Min. geachtet, was super war. Trotzdem hatten fast alle in irgendeiner Form Symptome: Atemnot, Enge in der Brust, schummriges Gefühl, Brain Fog, Schlaflosigkeit, Magenprobleme und/oder starke Kopfschmerzen. Extrem gut geholfen haben Coca-Blätter! Wir haben sie nicht gekaut, sondern gerollt und ans Zahnfleisch geklemmt, was unfassbar gut geholfen hat. Fragt einfach vorher euren Guide! Zudem könnt ihr Ibuprofen nehmen (blutverdünnend, entzündungshemmend). Dank all dieser Maßnahmen ging es tatsächlich ziemlich gut – und alle haben es geschafft!

  • Welche Ausrüstung ihr für den Lares Trek braucht inkl. einer Packliste findet ihr am Ende des Artikels!

Lares Trek, Tag 1: vom Tal ins Bergdorf

Anfahrt nach Lares durch die Berge

Schon die Anfahrt in die einsame Bergwelt über einen Pass auf 4.461m Höhe lässt uns buchstäblich den Atem stocken. Vom Bergdorf Lares auf ca. 3.300m Höhe laufen wir los. Am ersten Tag erwartet uns eine einfache, kürzere Wanderung mit einem sanften Aufstieg zu unserem ersten Camp in 3.800m Höhe – perfekt zum Reinkommen!

Der Weg führt durch ein wunderschönes Tal, immer an einem rauschenden Bergbach entlang. Begleitet werden wir von unseren einheimischen Guides und einer Crew aus Trägern mit Pferden sowie Köchen. Schon bei unserem Lunch-Spot an einer kleinen Hütte werden wir mit einem 3-gängigen Menü verwöhnt! So viel Luxus hatte ich noch nie auf einem Trail.

Obwohl der erste Tag recht einfach ist, ist mir schon beim Mittagessen schummrig und unwohl und ich habe Kopfschmerzen – die Höhe schlägt zu. Von unserem Wanderguide lasse ich mir zum ersten Mal zeigen, wie ich Coca-Blätter rolle, die wir zuvor noch schnell auf dem Markt gekauft haben, und mir in den Mund ans Zahnfleisch klemme. Es hilft tatsächlich erstaunlich gut und es geht mir schnell besser.

Weiter geht es durch das Tal am Fluss, bis wir das Dorf Cuncani erreichen. Unsere Zelte stehen bereits, als wir auf dem kleinen Campingplatz ankommen, der von der Gemeinde betrieben wird, die so direkt von uns profitiert. Einheimische Frauen und Kinder erwarten uns schon mit Getränken, Souvenirs und warmen Stricksachen aus Alpakawolle. Die Preise sind günstig und wir kaufen ihnen gerne ein paar warme Alpakasocken, eine warme Mütze oder eine Cola ab, um sie zu unterstützen.

Die erste, kalte Nacht im Zelt

Als wir unsere Zelte beziehen, wird es auch schon dunkel – und eiskalt. Ich ziehe alle meine Klamotten übereinander an, dazu Mütze und Handschuhe, bevor ich mich auf den Weg in die Hütte mache. Hier wird uns erst Nachmittagstee serviert und kurz danach schon das Abendessen, das wieder mal erstaunlich lecker ausfällt angesichts der Verhältnisse, in denen wir uns befinden. Es gibt sogar ein kleines Toilettenhäuschen mit Waschbecken hier, was ich gar nicht erwartet hatte!

Die Nacht im Zelt auf 3.800m Höhe ist kalt und ich döse nur unruhig vor mich hin. Ist es die Höhe? Die Coca-Blätter? Die Aufregung vor der Anstrengung am nächsten, großen Tag?

Lares Trek, Tag 2: Geschafft – 4.820m!

Es ist noch dunkel, als wir nach einer kalten Nacht mit einem freundlichen „Buenos Dias“ und einer Tasse heißem Coca-Tee am Zelt geweckt werden. Sogar Schalen mit heißem Wasser zum Waschen stellt man uns hin. Angesichts der Eiseskälte beschränke ich mich aber aufs Zähneputzen und genehmige mir beim Frühstück gleich noch eine weitere Tasse Coca-Tee.

Heute erwartet uns der längste und härteste Tag auf dem Lares Trek – aber auch der schönste.

Es geht über den höchsten Pass!

Aufstieg aus dem Dorf

Wunderschöne Ausblicke vom Trail

22km und 1.000 Höhenmeter Aufstieg gefolgt von 800hm Abstieg liegen vor uns – und davon fast alles auf über 4.000m. Ich habe definitiv keine Ahnung, wie sich das anfühlen wird und ob ich das schaffen werde. Doch ich bin entschlossen, es in Angriff zu nehmen und überhaupt ist es jetzt eh zu spät. Kurz nach Sonnenaufgang um 6:30 laufen wir los.

Der lange Aufstieg

Uns erwartet ein langer Aufstieg durch eine wunderschöne Berglandschaft. Alpakas, Lamas und sogar ein riesiges Chinchilla auf einem Fels säumen den Weg, dazu passieren wir Wildblumen.

Immer höher geht es in die Wolken und die Landschaft wird immer unwirklicher. Kleine Bergseen säumen den steinigen Pfad. Bei 4.500m gibt es eine heißersehnte Snackpause – das Mittagessen gibt es heute erst auf der anderen Seite.

Ein wildes Chinchilla!
Auch auf über 4.000m blühen Wildblumen
Unser Guide El Gato, ein erfahrener Haudegen. Ich bin überzeugt, er hat 9 Leben.

Snack-Pause am Bergsee vor dem letzten Aufstieg

Hinauf zum höchsten Punkt

Gestärkt nehmen wir den schwierigsten Teil in Angriff. Immer, wenn du denkst, das war jetzt der letzte Anstieg, folgt noch einer. Mittlerweile ist die Gruppe aufgespalten, jede/r läuft nur noch für sich im eigenen Tempo, keiner spricht mehr (keine Luft!), allen geht es nicht mehr so wirklich gut.

Ich will nicht lügen: Die letzten 300 Höhenmeter sind brutal. Schummrig, rasende Kopfschmerzen, Atemnot. Die Coca-Blätter in meiner Backe sind ein Gamechanger. Nur noch schiere Willenskraft lässt mich den letzten Hang mehr hochstolpern als -wandern. Es kommt mir vor wie der Weg nach Mordor, aber in Zeitlupe. Hier und jetzt komme ich an meine Grenzen, und vermutlich darüber hinaus.

Immer wieder kleine “lagunas”
Sieht harmlos aus, war aber brutal: Der allerletzte Aufstieg

Dann stehe ich oben, nach Atem ringend, und kann für einen kurzen Moment die Tränen nicht mehr zurückhalten. Schiere Verzweiflung und Erschöpfung mischen sich mit Erleichterung, Stolz und rasender Freude. Ich habe es geschafft! Höher als der Mont Blanc, höher, als ich bisher in meinem Leben war. Zu Fuß, aus eigener Kraft.

Staunend stehe ich vor dem Panorama, das sich vor mir auftut. Ich hatte ehrlich gesagt keine Ahnung, wie schön es hier oben ist!

Ein Moment, der für immer bleibt.

Freudentränen auf 4.820m
Schnell wieder runter!

Endloser Abstieg durch das allerschönste Tal

Voller Gefühlschaos, Erschöpfung und Höhensymptomen möchte ich nur noch eins: absteigen – vorbei an den Bergseen und hinein in das wunderschöne Tal, das sich vor mir auftut… und endlich Mittagessen! Aus den „30 minutes“, die es laut Assistant Guide bis zur Stärkung noch dauern sollte, sollte schlussendlich ein 2,5-stündiger Abstieg werden – auf einem alpinen, felsigen und gerölligen Weg, der uns nochmal einiges an Konzentration abforderte.

Was ich nicht erwartet hatte, ist die unfassbar schöne Landschaft, die sich auf der anderen Seite des Passes vor uns auftut:

…ein einsames, wildes Gebirgstal wie gemalt.

Lares Trek durch die Anden nach Machu Picchu in Peru

Zwischen den Bergflanken schweift der Blick in die Ebene in der Ferne. Es erinnert mich total an die Ausblicke vom Pacific Crest Trail – Wildnis und Weite bis zum Horizont. Für mich ist es der schönste Part des Treks.

Lunch in der Wildnis

Zügig steigen wir immer weiter bergab (das Essen ruft!), bis wir unter uns auf einem grasigen Plateau Pferde und Zelte entdecken. Was für ein Lunchspot! Nach 8,5h Wandern erreichen wir ihn mit gefühlt letzter Kraft und dürfen uns über ein dreigängiges Menü mit deftigem Lomo Saltado freuen, das das Team mitten im Nirgendwo für uns gezaubert hat. Sogar ein Campingtoilettenzelt haben sie für uns aufgebaut!

Viel Zeit zum Ausruhen nehmen wir uns nicht: Das Tageslicht schwindet bald und wir wollen nur noch ins Camp – das aber noch etwa 2h Fußmarsch unter uns im Tal liegt. Meine Kopfschmerzen bringen mich inzwischen fast um und ich klemme mir noch ein paar Coca-Blätter in die Backe. Zum Glück, denn es wird nach 15 Min. besser und geht später sogar ganz weg. Danke Pachamama für diese Zauber-Blätter!

Wunderschöner Lunchspot
Wohlverdientes Lomo Saltado nach 8,5h
Endspurt: im schwindenden Licht durch das malerische Tal

Durch den Canyon zum Camp

Mittlerweile wandern wir hinunter in einen immer enger werdenden Canyon. Die Sonne ist schon hinterm Berg und erleuchtet die Bergspitzen hoch über uns, ein Bach sprudelt und es gibt immer mehr Bäume und immer üppigere Vegetation. Schön!

Mittlerweile kommt mir der Abstieg so vor, als würde er nie enden. Doch dann, im letzten Licht des Tages: Camp in Sicht! Der Spot auf einem kleinen Plateau neben einem rauschenden Wasserfall ist atemberaubend.

Nur noch ein letzter Abhang, und wir sind da. Die Zelte sind bereits aufgebaut und ihr glaubt nicht, wie sehr ich mich auf den Moment des Abliegens gefreut habe. Wahnsinn, dass wir das geschafft haben. Eine Mischung aus Erschöpfung und Euphorie macht sich breit.

Die letzten erreichen eine Stunde nach Sonnenuntergang das Camp. Dank unseres Guides El Gato schaffen es wirklich alle – auch die junge Teilnehmerin mit den Atemproblemen, die unterwegs noch Sauerstoff aus einer Flasche bekommen hat. Manch eine/r fällt direkt in den Schlafsack und kommt nicht mal mehr zum Abendessen raus. Ich bin froh, dass mich der “Hiker Hunger” nochmal raustreibt, denn sonst hätte ich den wundervollen Sternenhimmel verpasst, der sich inklusive Milchstraße bereits um 18:45 (!) über unseren Zelten aufspannt.

Was für ein Tag!

Lares Trek, Tag 3: Kuchen, Gold und Ruinen

Am Morgen des dritten Tages herrscht gute Stimmung: Nach dem gestrigen Tag haben alle haben das Gefühl, dass wir den Trek bereits geschafft haben. Auch El Gato hat heute richtig gute Laune: Kein Wunder, denn schließlich haben es wirklich alle bis hierher geschafft (was wohl nicht selbstverständlich ist, wie wir im Nachhinein erfahren).

Zum Frühstück gibt es zur völligen Überraschung sogar einen leckeren Kuchen – keine Ahnung, wie unser Koch das auf 4.000m im Zelt hinbekommen hat. Da ist die Stimmung gleich noch besser, als wir kurz danach aufbrechen.

Guten Morgen! (Mit Coca-Tee am Zelt)
Es gibt Kuchen!!!
Ein Teil unserer netten G Adventures-Gruppe

Heute erwartet uns nur noch ein kurzer Abstieg ins Tal. Schade eigentlich, dass der dritte Tag des Lares Treks so kurz ist, denn ich wäre gerne noch länger durch die wunderschöne Landschaft gewandert. Zudem ist auch noch richtig schönes Wetter und die Berglandschaft erstrahlt im Morgenlicht. Wir kommen an der postkartenschönen Ruine eines Inka-Tambo vorbei. Diese Gasthäuser befanden sich alle paar Kilometer entlang der Inkastraßen. Außer uns ist niemand da und wir können die Ruine auf eigene Faust erkunden – wie cool!

Dann passieren wir noch einen hübschen Fluss mit sandigen Ufern und türkis leuchtendem Wasser, den wir „Lares Beach“ taufen. An seinem Ufer macht uns Gato auf ein Schimmern im Wasser aufmerksam – es ist echtes Gold. Anderswo wäre der Spot ja direkt bekannt und alle Partikel herausgesiebt. Hier staunen wir einfach nur – und überlassen den Fluss seinem Geheimnis.

Landschaft am 3. Tag
Ruinen eines Inka-Gasthauses, Bergfluss mit Gold

Kurz danach ist es auch schon vorbei: eine staubige Straße, ein großer Shuttlebus, der uns abholt und zu einer Familie in ihr Restaurant zum Mittagessen bringt. Die Zivilisation hat uns wieder – und irgendwie bin ich noch gar nicht bereit… Doch ein anderer Teil von mir kann es kaum erwarten: Morgen früh wartet schon das nächste Abenteuer: Es geht’s hinauf zu Machu Picchu – endlich!

Vom Lares Trek nach Machu Picchu

Von Endpunkt des Lares Treks bringt uns ein Shuttlebus zurück nach Ollantaytambo. Dort steigen wir direkt in den Zug nach Aguas Calientes ein (auch bekannt als „Machu Picchu Town“). Die Zugfahrt dauert ca. 1,5h und ist wirklich wunderschön: Der Zug schlängelt sich durch das schmale Tal des Urubamba River, in dem nicht mal für eine Straße Platz ist. Ringsum ragen hohe Berge steil empor, man sieht Gletscher, den Start des Inka Trails und Inka-Ruinen am Ufer. Die Vegetation verändert sich langsam und je näher man Aguas Calientes kommt, desto regenwaldiger wird es. Das Tal wird immer enger und und die Bergwände ragen immer steiler empor, irgendwann sind sie komplett mit Dschungel bewachsen. Ich fand’s richtig toll!

In Aguas Calientes folgt eine Nacht im Hotel, bevor es am nächsten Morgen in aller Frühe mit den offiziellen Shuttlebussen hinauf zu Machu Picchu geht. (Zum Vergleich: Beim Inka Trail wandert ihr noch den ganzen 3. Tag, verbringt dann eine weitere Nacht im Zelt und kommt am frühen Morgen des 4. Tages direkt oben bei Machu Picchu raus).

Blick aus dem Zug
Klatschnass aber happy in Machu Picchu

Mein Fazit

Mich hat der Trek total umgehauen und überrascht. Sowohl landschaftlich (ich meine, hättet ihr euch Peru so vorgestellt?!) als auch, weil ich hier mal wieder meine Komfortzone verlassen habe und an meine Grenzen gegangen bin. Das war ein anstrengendes, aber auch spannendes und wunderschönes Abenteuer. Ich kann den Lares Trek daher nur empfehlen!

Lares Trek – Ausrüstung und Packliste

Tagesrucksack
Wander-Outfit in diversen Schichten
Regenjacke, Regenhose, zusätzlich dünner Regenponcho aus Plastik (in Cusco/Ollantaytambo kaufen)
Trekkingstöcke* (für den langen, harten Abstieg)
Sonnenbrille
Käppi/Sonnenhut
Wasserflasche
Snacks
Elektrolyte
Klopapier/Pee Cloth* & Müllbeutel Ziploc

Lange Merino-Unterwäsche/Skiunterwäsche
Wechseloutfit für abends/nachts
Warmes Extra-Fleece
Daunenjacke
Wasserdichter Beutel* für Klamotten
Mütze
Handschuhe
Kissen (ich nutze dieses ultraleichte* zum Aufblasen)
Stirnlampe*
Reisepass
Bargeld, Kreditkarte
Powerbank + Ladekabel, Ladestecker (fürs Hotel am 3. Abend)
Ibuprofen + verschreibungspflichtige Medikamente
Ohrstöpsel
Kopfhörer
Mini Kulturbeutel (wirklich nur das nötigste und alles in Mini-Größen)

Optional:
Wechselklamotte für Machu Picchu (wir haben unser Gepäck erst danach wieder bekommen)
Coca-Blätter (sprecht euren Guide vorher darauf an)
Schlafsack-Liner Thermo*
Kamera + extra Akkus
Ja, ich hatte noch eine Mini-Wärmflasche dabei (heißes Wasser für Tee gab es abends) 😉

Träger und Packpferde auf dem Lares Trek

Denkt daran:

  • …alles in wasserdichten Beuteln oder Ziploc-Bags zu verpacken (am besten von zuhause mitbringen).
  • …dass ihr auf dem Trek nirgends Strom oder Empfang habt.
  • …dass die Kameraakkus und Speicherkarten auch noch bis Machu Picchu halten müssen (mit Gelegenheit zum Aufladen im Hotel am Abend davor – dafür braucht man aber Ladegeräte und Wandstecker). Ich habe alles mit extra Kamerakkus und mit Powerbanks gemacht. Ich hatte eine 20.000er Powerbank dabei, eine 10.000er hätte vermutlich auch gereicht, da man auf dem Trek sowieso immer im Flugmodus ist und somit Akku spart.
  • …dass es abends ab Ankunft im Camp (gegen 18:00) eiskalt wird. Wir saßen schon beim Abendessen mit all unseren Klamotten übereinander da. Die Schlafsäcke sind theoretisch warm, aber ich hab nachts trotzdem immer gefroren. Und das, obwohl ich alle meine Schichten inkl. Mütze, Daunenjacke etc. anhatte – im Schlafsack! Packt lieber eine wärmende Schicht mehr ein – sofern noch Platz in der Tasche ist.
  • …in der Höhe immer viel Wasser zu trinken, um das Blut zu verdünnen, und euren Guide nach Coca-Blättern zu fragen (ggf. davor auf dem Markt noch welche kaufen).

Happy Trails!

Hättet ihr auch Lust auf so eine Trekkingtour oder habt noch Fragen zum Lares Trek? Dann schreibt mir!

Werbehinweis: Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit G Adventures. Mein Reisebericht basiert wie immer auf meiner eigenen Meinung und meinen persönlichen Erfahrungen vor Ort.

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