Ein Tag in Barcelona

Barcelona ist die perfekte Stadt für einen Städtetrip: schöne alte Stadtviertel, abgefahrene Architektur, leckeres Essen, Nachtleben, katalanische Lebensart – und sogar Strand! Auch wenn Ihr nur kurz in der Stadt seid, könnt Ihr schon an einem Tag richtig viel sehen und den speziellen Vibe der Stadt erleben. Ich habe hier mal eine Tagestour mit einigen Highlights für einen perfekten Tag in Barcelona zusammengestellt.

Los geht’s nach dem Aufstehen im Barri Gòtic, dem gotischen Viertel in der Altstadt. Hier schaut Ihr Euch gleich morgens vor dem Touristenanstrom die alte Kathedrale an und beobachtet die Gänse im schönen Innenhof mit Torbogen und Palmen.

Danach streift Ihr durch die Altstadtgässchen und sucht die Plaça San Felipe Neri, ein kleiner versteckter Platz im Herzen des Barri Gòtic mit einer bewegenden Geschichte: Im Spanischen Bürgerkrieg wurden hier zahlreiche Zivilisten und Kinder, die in der kleinen Kirche auf dem Platz Schutz gesucht hatten, durch eine Bombe getötet. Noch heute sind die Spuren an den Außenwänden zu sehen. Die Plaça ist auch Schauplatz im Roman “Der Schatten des Windes”, der Verfilmung von “Das Parfum” und eines Evanescence-Musikvideos (mehr zu dem Ort hier).

Danach geht’s die Baixada de Santa Eulàlia hinunter ins ehemalige jüdische Viertel. Die Stadt wird langsam lebendiger und Ihr stärkt Euch am Besten erst mal mit einem Kaffee und leckerem Gebäck im Café Caelum mit seinen historischen Steingewölben oder einem leckeren Tee im Chai. Anschließend geht’s weiter zur Kirche Santa Maria del Pi und der wunderschönen Plaça de Sant Josep Oriol. Von dort ist es nicht mehr weit zu den Ramblas, der berühmtesten Promenade Barcelonas, die bis hinunter zum Hafen führt und voller Cafés, Straßenkünstler und Verkaufsständen ist.

Hier solltet Ihr einen kurzen Abstecher in die historischen Markthallen des Mercat de la Boqueria einlegen und ein paar lokale Spezialitäten probieren (ich sag nur Tüten mit katalanischem Schinken!).

Jetzt geht’s nach Norden: Folgt der Rambla entweder zu Fuß bis zur Plaça Catalunya oder nehmt die U-Bahn (grüne Linie ab Liceu) und spaziert den Prachtboulevard Passeig de Gràcia mit seinen vielen abgefahrenen Jugendstilhäusern entlang. Im Block “Illa de la Discòrdia” (zwischen Carrer del Consell de Cent and Carrer d’Aragó) sind vier ganz unterschiedliche Häuser der berühmtesten Architekten des Modernisme (katalanische Variante des Art Nouveau/Jugendstils) auf einmal zu sehen, u.a. das Casa Batlló von Antoni Gaudí. Wenn Ihr möchtet, könnt Ihr das Haus besichtigen, ich würde allerdings eher Gaudís Casa Milà (auch La Pedrera genannt, Hausnr. 92) mit seinen Skulpturen auf der Dachterrasse und dem tollen Ausblick empfehlen.

Für den restlichen Nachmittag müsst Ihr Euch entscheiden: Plan 1 führt Euch rüber zur Sagrada Família, der berühmten und noch unvollendeten Basilica von Antoni Gaudí. Besichtigen kann man den Innenraum, die fertigen Türme und das Museu Gaudí.

Plan 2 führt Euch weiter auf Gaudís Spuren: zum Parc Güell, eine von Gaudí erschaffene Parkanlage auf einem Hügel mit Terrassen, Mosaiken, Brunnen und dem Wohnhaus Gaudís (jetzt ein Museum).

Plan 3: Einen noch besseren Blick auf die Stadt als vom Parc Güell hat man vom Tibidabo, einem alten Vergnügungspark auf einem Berg im Norden Barcelonas. Mit einer alten Straßenbahn geht es zunächst durch ein schönes Viertel mit alten Villen und dann weiter auf den Berg mit der Zahnradbahn. Obwohl der Vergnügungspark an sich nicht so spektakulär ist, der Blick von dort oben auf die Stadt, die Umgebung und die Küste sind es.

Plan 4: Bei dieser Variante nehmt Ihr von der U-Bahn-Station “Parallel” südwestlich der Rambla die “Funicular de Montjuic”, eine Bahn, die Euch auf den ‘Hausberg’ Barcelonas führt: Montjuic. Hier findet ihr das Museum für katalanische Kunst, Überreste der Weltausstellung 1929, das Olympiagelände, das Joan Miró-Museum, einen wunderschönen Park und ein Kastell aus dem 18. Jahrhundert. Wieder unten schlendert Ihr anschließend zum Hafen oder durch das alte alte Fischerviertel La Barceloneta mit seinen engen Gassen und seinem Strand.

Abends solltet Ihr in einem der Strandrestaurants am Passeig Marítim in La Barceloneta essen gehen oder im El Suquet de l’Almirall am Hafen. Ich hoffe, Ihr könnt noch, denn Ihr solltet Euch danach unbedingt noch ins Nachtleben Barcelonas stürzen: Im Apolo könnt Ihr in einem alten Theater mit Kronleuchtern und Plüsch abfeiern, im riesigen Razzmatazz findet Ihr fünf Clubs mit unterschiedlicher Musik von Indie bis Techno und wer kleinere Clubs mit Livemusik und wechselnden DJs bevorzugt, sollte im Sidecar vorbeischauen.

Hier findet ihr mehr Tipps für Barcelona mit kleinem Budget.

Habt Ihr schon mal eine Städtereise nach Barcelona gemacht? Was sind Eure Tipps?

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13 Kommentare

  • Senna sagt:

    uhhh ein Tag in Barcelona – das ist wirklich eine Herausforderung. ich war eine Woche in der traumhaften Stadt und habe es viel zu kurz empfunden. Jeder Plan hat es in sich … aber die Architektur und das Meer sind irgendwie Pflicht!

    LG Senna

    • Susi sagt:

      Danke Senna, ja, ich war schon vier Mal in Barcelona, aber immer war es zu kurz! 😉 Obwohl man bereits an einem Tag superviel sehen kann (siehe Artikel oben), hat Barcelona einfach so viel zu bieten, dass man immer wieder hin kann!

  • Mateja sagt:

    Ein wirklich guter Überblick der Sehenswürdigkeiten für alle, die Barcelona zum ersten Mal besuchen! In puncto Nachtleben hat mit der Studententreffpunkt Plaça del Sol immer sehr gut gefallen. In den Abendstunden kann man einfach an einer der Bänke oder Stufen entspannen oder von einer der umliegenden Café- und Bar-Terrassen profitieren.

  • Gute Programmvorschläge, aber ein einziger Tag in Barcelona kann sightseeing-technisch ganz schön an die Nieren gehen. Ich spreche da aus Erfahrung, denn wir sind 2009 zu viert am Samstag um 12:00 Uhr gelandet und bereits am Sonntag um 14:00 wieder abgeflogen. Und nicht an El Prat, sondern stilecht von & ab Girona 😀

    Trotzdem hat’s super geklappt und Barcelona hat mich total umgehauen. Unser Programm bestand damals aus Plaça de Catalunya, La Rambla & Mercat de la Boqueria, Plaça Reial, Sagrada Família und ausgiebigen Planschen am Strand von La Barceloneta.
    Aber ich will unbedingt noch einmal hin. Dann auch mit mehr Zeit als nur einen Tag.

    • Susi sagt:

      Danke! Ja klar, wenn man so ein Tagesprogramm durchzieht inklusive Nachtleben, ist man danach ziemlich platt! 😀 Aber egal, denn es ist, wie Du sagst: Toll! Und lohnt sich trotzdem! Am Besten ist es natürlich, wenn man mehr Zeit hat (das ist ja immer so ;-))

  • crriena sagt:

    super, vielen Dank für die vielen Tipps! Ich bin Anfang Juni ein paar Tage für eine Konferenz in Barcelona und versuche die vielen Highlights auf die Tage aufzuteilen. Deinen Beitrag werde ich auf jeden Fall als Leitfaden mitnehmen 🙂 LG

  • Hallo,
    ich möchte auch bald mal nach Barcelona, und dafür find ich deinen Plan und deine Tipps ganz toll. Werd ich mir sicher mitnehmen, weil die klingen echt so wie wenn du selber deine Highlights ausgesucht hast, und nicht nur eine Auflistung der klassischen Touristenziele.
    ciao aus Wien,
    Markus

    • Susi sagt:

      Danke MarKus, das freut mich! Mich würde interessieren, wie Du es fandest! Wenn Du schöne Dinge entdeckst und Tipps teilen möchtest – poste einfach ins Kommentarfeld!

  • Ingo sagt:

    Ganz am südlichsten Ende der Ramblas Richtung Hafen ist der ‘Placa de Colon’ mit einer Statue von Christoph Columbus. Die Statue hat auch eine Aussichtsplattform, mit einem interessanten Blick auf den Hafen, die Ramblas sowie die Altstadt. Gegen eine Gebühr geht es mit einem winzigen (3 Peronen) Fahrstuhl dort hinauf.

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