Tübingen – die besten Tipps für die schöne Universitätsstadt

Tübingen ist für mich eine der schönsten Städte in Baden-Württemberg und lohnt auf jeden Fall einen Besuch – sei es für einen Ausflug oder einen Städtetrip übers Wochenende. Die alte Universitätsstadt mit ihren 90.000 Einwohnern liegt nur 30km südlich von Stuttgart und ist bekannt für ihre schöne Altstadt mit dem Schloss, die Stocherkähne auf dem Neckar und die Universität, die 1477 gegründet wurde und somit zu den ältesten Unis in Deutschland und Europa zählt.

Ich habe in Tübingen studiert und einige Jahre dort gelebt – höchste Zeit, einen Artikel mit meinen besten Tübingen-Tipps für euch zu schreiben!

Für mich ist Tübingen eine der schönsten kleinen Universitätsstädte in Deutschland – ein bisschen wie Heidelberg (nur ohne die ganzen Touristen) oder Freiburg (nur kleiner und weniger weit weg). Bummelt durch die Altstadt mit ihren gemütlichen Cafés und Kneipen, sitzt abends mit Einheimischen am Neckarufer und erlebt die ganz besondere Mischung aus Historie und Puls der Zeit.

Neckarfront mit Neckarinsel und Zwingelmauer

Kein Besuch in Tübingen ohne DEN berühmten Blick von der Neckarbrücke auf die Altstadt! Ich freue mich jedes Mal, wenn ich die die bunte Häuserreihe entlang der Neckarfront wieder einmal sehe – sie sieht übrigens bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit malerisch aus. Praktischerweise kommt ihr auf dem Weg vom Bahnhof in die Altstadt direkt an der Neckarbrücke vorbei und könnt fototechnisch gleich mal ein bisschen eskalieren.

Direkt von der Neckarbrücke führt eine Treppe hinunter auf die Neckarinsel, die ein beliebter Spazier- und Picknickspot ist. Im Schatten einer ‘Säulenhalle’ aus riesigen Platanenbäumen kann man hier ein bisschen flanieren und vom Ufer einen noch besseren Blick auf die Altstadt genießen, die vorbeidümpelnden Stocherkähne auf dem Neckar beobachten. Gegenüber auf der Zwingelmauer sitzen die Einheimischen gerne wie Spatzen aufgereiht auf der Ufermauer und lassen die Füße baumeln – gesell dich einfach dazu! Generell mag ich den kleinen Spazierweg (“Zwingel”) zwischen Neckar und Altstadt entlang der alten Stadtmauer sehr, vor allem abends und zum Sonnenuntergang.

Tübingen Blick Neckarinsel Altstadt Stocherkahn

Bummel durch die Altstadt

Die schöne, gut erhaltene Altstadt ist im Grunde die größte Sehenswürdigkeit in Tübingen. Jahrhundertealte, windschiefe Fachwerkhäuser lehnen sich unterhalb des Schlossbergs in schmalen, gepflasterten Gassen aneinander. Überall entdeckt man Gebäude mit interessanter Geschichte und die vielen kleinen, individuellen Läden und gemütliche Cafés, Weinstuben und Kneipen laden zum Bummeln und Einkehren ein.

Vom Holzmarkt mit der Stiftskirche kommt ihr zum historischen Marktplatz, der umringt ist von hübschen alten Häusern aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Hier könnt ihr das bunt bemalte und unglaublich detailreich verzierte Rathaus von 1435 mit seiner astronomischen Uhr bewundern, während ihr in einem der Cafés einen Kaffee schlürft. Drei Mal die Woche findet hier der Wochenmarkt statt. An lauen Sommerabenden wird der Marktplatz zum Place to be, wenn sich alle mit einem Getränk einfach auf den Platz setzen.

Nicht verpassen solltet ihr in der Altstadt auch die Gegend um die Krumme Brücke und die Ammergasse. Hier plätschert die Ammer in einem Kanal munter vor den Häusern entlang, wo früher Gerber und Färber wohnten. Durch die benachbarte Haaggasse schlendere ich auch richtig gerne. In diesem Teil der Altstadt findet ihr gemütliche Restaurants und Kneipen wie “Caros Restaurant” und “Schmitz Katze”, den hippen Coffeeshop “Suedhang” und den Tübinger Zuckerbäcker (kleine Törtchen, Pralinen und andere Naschereien). Die Ammergasse ist auch bekannt für den “Storchen” und “Ammerschlag”, zwei kultige und geschichtsträchtige Studentenkneipen.

Tuebingen Altstadt Gassen Fachwerk

Meine Altstadt-Tipps für Essen & Trinken:

Café Lunette: Süßes, winziges Café mit leckerem Kaffee und Tee und unglaublich feinen, hausgemachten Macarons.

Café Willi: Cooles, gemütliches Studentencafé mit bunt zusammengewürfelter Vintage-Einrichtung, Außenbereich im Hinterhof, Cupcakes und Kuchen.

Esszimmer: Hier stellt man sich eine leckere Bowl mit Nudeln, Reis, Gemüse etc. selbst zusammen, Platz zum Sitzen ist im Obergeschoss. Unkomplizierter Lunch-Spot.

Weinstube Forelle: In der historischen Weinstube mit der urigen Einrichtung könnt ihr euch leckere schwäbische Spezialitäten schmecken lassen.

Caros Restaurant: Gemütlich & persönlich, kleine Menükarte mit feiner, europäischer Küche und auch vegetarischen/veganen Gerichten.

Wirtshaus zum tänzelnden Pony: Unkompliziertes Gasthaus, idyllisch am Platz vor der Jakobuskirche gelegen.

Gasthaus Bären: Mischung aus Wirtshaus und Bar/Kneipe. Hier kann man sich durch “schwäbische Tapas” probieren und diverse schwäbische Gerichte sowie Beilagen im Mini-Format bestellen.

Traube: Sehr gutes griechisches Restaurant in einem total urigen Altstadt-Haus. Im Sommer mit kleinem Außenbereich in der Gasse.

Schmitz Katze: Kneipe/Bar mit Cocktails (ich mag die Basilikum-Drinks) in schöner Altstadt-Location.

Stocherkahnfahrt auf dem Neckar

Die Stocherkähne sind definitiv eine Besonderheit in Tübingen (ähnliche Kähne habe ich bisher nur in Cambridge gesehen) und gehören zur Stadt wie die Studierenden und der Hölderlinturm. Daher sollte man ruhig mal eine Tour in den flachen Holzkähnen mitmachen. Beim “Stochern” wird das Boot mit einer langen Holzstange vom flachen Grund des Neckars abgestoßen (wer mag, darf es gerne selbst mal versuchen…). Vom Wasser aus lässt sich die Stadt noch einmal aus einer anderen Perspektive erleben: Du lehnst dich einfach zurück, während Tübingens schönstes Altstadt-Panorama an dir vorbeizieht. Ziemlich spaßig und auch entschleunigend!

Bei meinem Besuch im Sommer haben mein Freund und ich zum ersten Mal eine private Stocherkahnfahrt gemacht – richtig schön romantisch zum Sonnenuntergang natürlich. An diesem Hochsommerabend war ein richtig buntes Treiben aus allerlei Kähnen und SUPs auf dem Neckar und überall an den Ufern saßen Grüppchen von Einheimischen, es wurde gegrillt und zum Teil sogar gebadet, man rief sich zu und unser Stocherer erzählte uns Geschichten aus Tübingen. Es war also eher unterhaltsam als romantisch, aber trotzdem eine schöne Erfahrung und einfach mal etwas Anderes.

Die Stocherkahnfahrten könnt ihr bei der Tübinger Tourist-Info buchen, mehr Infos hier.

Mein Tipp – AlbCard: Wenn ihr bei einem der AlbCard-Gastgeber übernachtet, könnt ihr euch die AlbCard holen. Damit bekommt ihr schon ab einer Übernachtung neben kostenlosen Fahrten mit dem ÖPNV richtig coole Vergünstigungen, darunter gratis Erlebnisse und Eintritte bei über 150 Sehenswürdigkeiten in der Region (mehr Infos hier.) In Tübingen könnt ihr mit der Albcard z.B. eine kostenlose öffentliche Stocherkahnfahrt machen.

Schloss Hohentübingen mit UNESCO Welterbe Eiszeitkunst

Eine weitere Sehenswürdigkeit, die ihr nicht verpassen solltet, ist das Tübinger Schloss – eigentlich sieht es eher aus wie eine mächtige mittelalterliche Festung. Von der Altstadt gelangt ihr über die Burgsteige und das Untere Schlosstor hinauf. Von dem kleinen Park vor dem Schloss, der sich auch gut als Picknickspot eignet, hat man einen schönen Blick auf die Stadt.

Doch das Interessanteste ist meiner Meinung nach die Eiszeitkunst: ca. 40.000 Jahre alte Tierfiguren aus Mammut-Elfenbein, gefunden in Höhlen auf der Schwäbischen Alb. Sie zählen zu den ältesten Kunstwerken der Menschheit und zum Weltkulturerbe der UNESCO! Im Museum Alte Kulturen könnt ihr sie bestaunen – neben antiker Kunst und Skulpturen, Keilschrifttexten und altägytischen Objekten. Der Eintritt ist mit der Albcard übrigens kostenlos.

Wanderung zur Wurmlinger Kapelle

Was viele nicht wissen: In und um Tübingen kann man auch gut wandern! Zum Beispiel zur Wurmlinger Kapelle, einem schönen Ausflugsziel vor den Toren der Stadt. Die kleine Kapelle thront schon von Weitem sichtbar auf einem freistehenden Aussichtshügel, von dem man einen richtig guten Weitblick hat. Besonders schön ist es hier zum Sonnenuntergang! Eine einfache Wanderung auf dem “Wurmlinger Kapellenwegle” führt durch Weinberge und Streuobstwiesen hinauf zur Kapelle. Sie ist Teil der “Früchtetrauf” Premiumwanderwege, denn Tübingen liegt inmitten der größten zusammenhängenden Streuobstlandschaft Mitteleuropas. Schaut euch die anderen Touren auch gerne mal an!

Wer mag, kann direkt von der Tübinger Altstadt loswandern und so ganz unterschiedliche Eindrücke von der quirligen Altstadt bis zu stillem Wald und Weinbergen mit Ausblick verbinden. Vom Tübinger Schloss geht es über einen bewaldeten Bergrücken auf ca. 8km zur Kapelle. Unterwegs kommt ihr an pompösen Verbindungshäusern und am Bismarckturm vorbei und wandert das die meiste Zeit durch den schattigen Wald (Jakobsweg-Schildern folgen!), bis ihr den Kapellenberg mit seinen Weinbergen vor euch aufragen seht und schon fast da seid. Mit dem Linienbus fuhren wir anschließend in ca. 15 Minuten von Wurmlingen wieder zurück in die Stadt (kostenlos dank AlbCard).

Meine ganze Tour vom Tübinger Schloss findet ihr hier bei Komoot. Infos zum Wurmlinger Kapellenwegle hier.

Wandern am Schönbuchtrauf bei Tübingen

Der Naturpark Schönbuch ist ein weiteres schönes Ausflugs-, Wander- und Fahrradziel vor den Toren Tübingens. Besonders gut gefällt es mir am Schönbuchtrauf, der steil abfallenden Kante des Schönbuchs, von der man einen tollen Blick bis zur Schwäbischen Alb in der Ferne hat. Eine tolle Wanderung dort ist die Schönbuchspitzrunde, die ebenfalls zu den Früchtetrauf Premiumwanderwegen zählt. Sie startet in Entringen bei Tübingen und führt durch Streuobstwiesen hinauf in den Wald und am Schönbuchtrauf entlang.

Wir haben die Tour ein wenig abgewandelt, um die ganze Zeit oben im Wald und am Schönbuchtrauf entlangwandern zu können. Außerdem haben wir einen leckeren Abstecher zum Schloss Hohenentringen gemacht, um uns dort bei einer Einkehr mit deftig-schwäbischer Küche zu stärken (im Sommer gibt es hier einen schönen Biergarten mit Aussicht). Mein Fazit: eine super schöne Wanderung, besonders im Herbst (aber nicht nur)!

Meine Tour findet ihr bei Komoot, weitere Infos zur Wanderung hier.

Übernachten:

Ich habe im Hotel Krone übernachtet, einem gediegenen 4-Sterne-Hotel in unschlagbar zentraler Lage direkt an der Neckarbrücke mit kleinem Spa und freundlichen Mitarbeiter:innen. Von hier konnte ich alles gut zu Fuß erreichen. Der etwas in die Jahre gekommene 90er-Jahre-Charme des Zimmers war zwar nicht ganz so meins (es gibt aber auch modernisierte), Pluspunkte gab es jedoch für die Größe.

Alternativ kann ich euch die kleine Pension Binder (beim Café Binder) direkt in der Altstadt empfehlen (das Turmzimmer!).

Warst du schon mal in Tübingen und hast weitere Tipps? Dann freue ich mich über einen Kommentar hier im Reiseblog!

Weiterlesen:

Naturpark Schönbuch mit Kloster Bebenhausen und Schönbuchturm (Ausflugstipps, E-Bike Tour)

Die schönsten Orte und Ausflugsziele auf der Schwäbischen Alb

Freiburg: Tipps für einen Tag in der sonnigsten Großstadt Deutschlands

Heidelberg: Tipps für einen Städtetrip in die Studentenstadt am Neckar

9 Städte in Baden-Württemberg, die du gesehen haben solltest

Stuttgart Guide mit meinen Insidertipps

Werbehinweis: Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation mit Baden-Württemberg Tourismus und Schwäbische Alb Tourismus. Alle Ansichten sind wie immer meine eigenen. Alle Tipps basieren auf meiner eigenen Recherche vor Ort und aus meiner Zeit in Tübingen.

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