Du träumst von einer Reise nach Schottland? I feel you! Ist es die besondere Mischung aus spannender Geschichte und Kultur, die düsterromantischen Landschaften der Highlands, die wilde Natur, die Menschen, der Whisky, der Zauber Edinburghs? Ich kann es nicht genau sagen, aber Schottland hat auf mich einfach eine unwiderstehliche Anziehung.
Kein Wunder, dass auch meine allererste Backpacker-Reise damals nach Schottland ging, und danach noch einige weitere Trips folgten. Noch heute vergeht kein Herbst, ohne dass ich nicht mindestens einmal an Schottland denke… Nach vielen Jahren der Schottland-Vermissung war ich nun endlich wieder dort und hach, es hat sich richtig gut angefühlt.
Eine Schottland-Rundreise mit dem Mietwagen ist eine der schönsten Roadtrips, die du in Europa machen kannst. 9 Tage waren wir mit einem Mietwagen in den schottischen Highlands unterwegs. In diesem Artikel findest du unsere Route und Tipps – für dich zum Nachreisen!
Schottland-Roadtrip – die beste Reisezeit
Wann ist die beste Zeit für eine Schottland-Rundreise? Die beste Zeit für Schottland ist im Frühsommer und im Herbst. Dann ist es zwar auch voll, aber nicht ganz so wie in den Sommermonaten. Auch die sowieso schon hohen Preise sind dann etwas entspannter. Weil es nicht anders ging, war ich zur Hauptsaison Ende August/Anfang September in Schottland und habe die Zeit der Heideblüte erwischt, was ich wahnsinng schön fand. Grundsätzlich würde ich diese Reisezeit aber nicht empfehlen und die Hauptsaison lieber vermeiden, wenn ihr könnt.
- In Edinburgh ist es im August aufgrund des Edinburgh Festivals sehr voll – wenn ihr nicht explizit das Festival besuchen wollt, würde ich die Stadt im August meiden.
- Midges: Wenn ihr in den Highlands wandern und/oder campen wollt, bedenkt, dass von Juni bis September die Saison der Midges ist (kleine, beißende Mücken). Ich war Anfang September dort, bin dort auch den West Highland Way gewandert und hatte keine großen Probleme mehr mit Midges.
Highlands: Die schottischen Highlands sind einsam, ländlich geprägt und haben wenig Infrastruktur. An den touristischen Orten wird es daher immer sehr eng. So war die gesamte Region um die Isle of Skye Anfang September komplett ausgebucht. Ein Grund mehr, zur Vor- und Nachsaison zu reisen und gerade in den Highlands weit im Voraus zu reservieren!
Anreise & Start
Anreise, Start- und Endpunkt: Wir haben den Roadtrip in Edinburgh begonnen und sind von Glasgow zurückgeflogen, da wir beide Städte besuchen wollten. Da sich in Edinburgh selbst kein Auto empfiehlt, haben wir den Mietwagen erst nach 3 Tagen am Flughafen Edinburgh abgeholt (in der City geht auch) und sind von dort losgedüst.
Abgegeben haben wir ihn 9 Tage später am Flughafen in Glasgow, bevor wir von dort ohne Auto in die Stadt und auf den West Highland Way weitergereist sind. Das hat super funktioniert! Auch ein Rückflug von Edinburgh wäre ohne Probleme möglich gewesen: Beide Städte liegen nur 50 Minuten mit dem Zug auseinander. Die Züge fahren ca. alle 15 Min, Tickets kosteten retour 16 GBP. Ihr könnt euren Roadtrip aber auch ab/bis Edinburgh planen oder ab/bis Glasgow.
Mietwagen
Wir hatten unseren Mietwagen über Sunny Cars Mietwagen, was ich euch sehr empfehlen kann! Schon seit Jahren buche ich meine Mietwagen für alle meine Reisen bei Sunny Cars (Teneriffa, USA, Patagonien…), weil hier alle wichtigen Versicherungen bereits inklusive sind – auch Vollkaskoschutz mit Erstattung der Selbstbeteiligung. So muss ich bei der Suche nicht erst Kleingedrucktes vergleichen. Auch vor Ort bei der Abholung muss ich nichts extra dazubuchen. Mietwagen-Recherche, Buchung und Abholung gehen so total schnell und easy, was ich sehr schätze! Auch der Service war bisher immer sehr gut.
Special-Tipps für Schottland: Bucht euch ein Automatik-Auto! Das kostet einen kleinen Aufpreis, macht das Fahren im Linksverkehr aber sehr viel einfacher und entspannter, da man sich besser auf die Straße konzentrieren kann. Zum Navigieren empfiehlt sich in Schottland Google Maps (mit Offlinekarten für die Highlands).
Start in Edinburgh
Bevor es “on the road” ging, haben wir erst mal 3 Tage in Schottlands wunderschöner Hauptstadt verbracht. Die Altstadt auf dem Hügel mit ihren Türmchen, engen Gassen und der düsterromantischen, mittelalterlich wirkenden Architektur begeistert mich einfach immer wieder!
Überall finden sich Spuren spannender Geschichte, aber auch gemütliche Cafés und kleine Läden, in denen sich die Zeit wie im Flug verbringen lässt. Auch eine Walking-Tour auf den Spuren der Entstehung von Harry Potter durfte nicht fehlen. Nehmt euch auf jeden Fall mindestens 2 Tage Zeit und unbedingt mehr, wenn ihr euch speziell für Edinburgh interessiert. Meine gesammelten Edinburgh-Tipps findet ihr in Kürze hier im Blog!
- Übernachten: Wir haben in einem AirBnB Apartment in der Altstadt namens “Brewer’s Rooms” übernachtet. Schaut euch aber auch mal diese Hotels an: Native Edinburgh*, House of Gods*
Über Doune Castle und die Kelpies nach Aviemore
Nach 3 Tagen in Edinburgh wurde es Zeit, endlich rauszufahren aus der Stadt. Denn so schön Edinburgh ist: Es war einfach wahnsinnig voll (ich war leider Ende August da). Zeit, endlich aufzubrechen in die Highlands! Mit einem Kopf voller Eindrücke ging es mit dem Bus zum Flughafen, wo wir unseren Mietwagen abgeholt haben und so außerhalb der Stadt direkt starten konnten.
Auf dem Weg nach Norden Richtung Highlands bieten sich mehrere Sehenswürdigkeiten für einen Zwischenstopp an: Linlithgow Palace (Maria Stuarts Geburtsort), die Kelpies, Stirling Castle, Doune Castle oder ein Abstecher in die Studentenstadt St. Andrews, mit Castle und pittoresker Cathedral-Ruine. Letzteres haben wir aus Zeitgründen leider nicht mehr geschafft, doch wir haben uns die riesigen Pferdekopf-Skulpturen der Kelpies angeschaut (Wassergeister aus der schottischen Mythologie).
Doune Castle – Drehort von Outlander, Ritter der Kokosnuss und GoT
Danach ging es bei strömendem Regen noch eine halbe Stunde weiter zum Doune Castle. Die bullige Burg diente nicht nur als Castle Leoch in “Outlander”, sondern ist auch die Burg aus Monty Pythons “Ritter der Kokonuss” und diente zudem als Winterfell in Game of Thrones. Klar, dass ich da hinmusste!
Ein Besuch des Castles lohnt sich wirklich, finde ich. Der Audiokommentar wird von niemand Geringerem als Monty Pythons Terry Jones gesprochen und ist voller Humor und Anekdoten. Und es gibt Zusatzkapitel zu Outlander – natürlich von Jamie/Sam Heughan. Schmacht! Im Shop findet man neben Outlander-Merch sogar Kokosnüsse. Hat Spaß gemacht (und wir mussten Film und Serie danach nochmal anschauen)!
Übernachten: Ravenscraig Guesthouse* in Aviemore
Cairngorms National Park
Anstatt von Edinburgh einfach durchzubrettern bis Inverness, empfehle ich euch eine Zwischenstation im Cairngorms Nationalpark, der quasi noch ein Geheimtipp ist. Schottlands größter Nationalpark vereint die wilden Cairngorm Mountains mit Wandermöglichkeiten, hübschen Seen und kleinen Ortschaften wie Balmoral (Castle der Royal Family) und Braemar (Austragungsort der Highland Games). Ein guter Ausgangspunkt für Erkundungen im Nationalpark ist Aviemore, aber auch Kingussie oder die Gegend um Braemar.
Wir haben zweieinhalb Tage im Cairngorms Nationalpark verbracht – und, was soll ich sagen – natürlich hätte man noch viel länger bleiben und größere Touren in den Bergen machen können. (Next time!) Hier ein paar Tipps für den Cairngorms Nationalpark:
- Loch an Eilean, mit Castle-Ruine auf einer kleinen Insel im See
- Uath Lochans: Wanderung zu drei kleinen Seen im Wald mit schönem Aussichtspunkt
- An Lochan Uaine: leichte Wanderung zu kleinem Bergsee ab Glenmore
- Besuch bei der einzigen Rentierherde Schottlands (Touren ab Glenmore)
- Bei Balmoral: Besuch der geheimnisvollen Pyramide im Wald (Prince Albert’s Cairn) – toller und romantischer Ort.
Geheimtipp SnowRoads
Nehmt die Scenic Route! Ein Roadtrip auf der SnowRoads Scenic Route führt euch auf 90 Meilen einmal durch die Cairngorms hindurch. Anstatt schnurstracks auf der langweiligeren A9 Richtung Inverness zu fahren, fahrt ihr hier wirklich durch die Berge, vorbei am Skigebiet und einsamen Hochmooren, aber auch an Orten wie Balmoral, Braemar, Ballater und dem hübschen kleinen Tomintoul. Unterwegs könnt ihr an Aussichtspunkten aussteigen, Wanderungen unternehmen, Whisky-Distillerien besuchen und für Tee und Kuchen bei “Goodbrand & Ross” in Corgarff stoppen. Total schön und abseits der üblichen Touristenströme! Wir haben die Tour mit einer Wanderung zur Prince Albert’s Pyramid verbunden.
Übernachten: Ravenscraig Guesthouse*, Aviemore
Essen & Trinken: The Old Bridge Inn, Cairngorm Hotel, Cheese and Tomatin, Ryvoan Café. Super gemütlich und auch sehr lecker war das “Old Post Office Café Gallery” in Kincraig, mit farbenfroher lokaler Kunst an den Wänden und freundlichen italienischen Betreibern.
Inverness & Loch Ness
Ich muss gestehen, dass ich Inverness und das Loch Ness eigentlich nicht sooo spannend finde… Die ganze Gegend lebt einfach vom Nessie-Mythos. Auf einem Schottland-Roadtrip kommt man früher oder später unweigerlich hier vorbei (sonst hätte ich es vermutlich zugunsten anderer, reizvollerer Orte in den Highlands ausgelassen). Mittlerweile war ich schon mehrmals hier und falls ihr auch mal hinwollt, habe ich hier ein paar Tipps für euch.
Übernachten: Da wir spontan gebucht hatten, bekamen wir nur noch ein superteures, sehr gediegenes Bed and Breakfast am Loch Ness-Ufer namens Loch Ness Lodge*, was sich aber als Glücksgriff entpuppte: Ein total gemütliches Zimmer mit Blick auf den See und ein unglaublich freundlicher und persönlicher Service erwarteten uns. Abends machte man extra für uns den Kamin an, sodass wir gemütlich am Feuer sitzen und Whisky aus der gut ausgestatteten Bar verköstigen konnten (so stelle ich mir das ja vor!). Hier hätte ich gern noch einen komplett faulen, gemütlichen Tag mehr verbringen wollen.
Inverness: In der Stadt Inverness selbst hat mir die “Bücherkirche” Leakey’s Bookshop am besten gefallen, ein Second-Hand-Buchladen und Antiquariat in einer alten Kirche aus dem 17. Jhd., inklusive Holz-Bollerofen.
Essen & Trinken in Inverness – meine Tipps: River House (Seafood), Love Dosa (indisch), Cheese and Tomatin (Pizza), The Walrus & Corkscrew (tolle Weinstube), Black Isle Bar (Pub/Restaurant), The Original Milk Bar (Coffeeshop).
Tipps rund um Loch Ness
Die meisten Touristen sind rund um Drumnadrochit unterwegs, wo die Ruine des Urquhart Castle hübsch in den See hineinragt. Wenn man sie sehen möchte, benötigt man ein Ticket (sonst bekam man auch keinen Parkplatz). Ein weiterer, lohnender Stopp am Westufer sind die Invermoriston Falls.
Um den Massen am Westufer zu entkommen, empfehle ich als Geheimtipp die Straße am Ostufer entlang. Sie ist viel kleiner, abgelegener und weniger befahren. Vom südlichen Ende des Lochs führt sie hinauf in die Berge, vorbei an Hochmooren und kleinen Lochs, und ihr kommt bei den wunderschönen Foyers Falls vorbei. So beeindruckende Wasserfälle hätte ich beim Loch Ness gar nicht erwartet!
Ein Geheimtipp ist auch der alte Clan Fraser-Friedhof (wo sind meine Outlander-Fans?) mit verwitterten Grabmälern und Blick auf den See. Interessant: Gegenüber des kleinen Friedhofs liegt versteckt das Boleskine House, das man ab Herbst 2025 wohl wieder besichtigen kann (momentan eine Baustelle). Das Herrenhaus aus dem 18. Jhd. gehörte nicht nur dem illustren Simon Fraser Lord Lovat, sondern auch dem berüchtigten Okkultisten Aleister Crowley (und später Led-Zeppelin-Gitarrist und Crowley-Fan Jimmy Page). Ein schöner Stopp am nördlichen Ufer ist noch der Dores Beach mit dem gemütlichen Dores Inn.
Culloden Battlefield & Clava Cairns
Wenn ihr über die A9 von Aviemore nach Inverness fahrt, kommt ihr außerhalb der Stadt an zwei spannenden, historischen Orten vorbei, die nur fünf Minuten voneinander entfernt sind. Falls du wie ich Schottland-Fan bist (und/oder Outlander-Fan), ist dir Culloden vermutlich ein Begriff! Im Culloden Moor außerhalb von Inverness fand 1746 die letzte große Schlacht auf britischem Boden statt: die letzte Schlacht des Jakobitenaufstands um Bonnie Prince Charlie, die mit dem Sieg der britischen Regierungstruppen endete und das Ende der Highland-Kultur einläutete.
Die Geschichte der Schlacht ist herzzerreißend, auch den Ort finde ich sehr bewegend. Heute kann man das Schlachtfeld besuchen und sehen, wo die verfeindeten Truppen gegenüberstanden. Nachträglich wurden Gedenksteine zum Andenken an die Clans aufgestellt. (Der Clan Fraser-Stein ist mittlerweile übrigens eingezäunt…). Zudem gibt es ein optionales Besucherzentrum mit Ausstellung.
Clava Cairns
Nur fünf Minuten vom Culloden Battlefield entfernt liegt inmitten idyllischer Weiden ein weiterer, beeindruckender und noch viel älterer Ort: Die Clava Cairns sind eine Anlage mit ca. 4.000 Jahre alten Hügelgräbern aus der Bronzezeit, umgeben von Steinkreisen. Ein geheimnisvoller Ort, der komischerweise kaum besucht ist!
Auch hier sind die Gräber so ausgerichtet, dass die Sonne zur Wintersonnenwende genau in die Grabkammer fällt. Es heißt, dass sich Diana Gabaldon hier von den Steinkreisen für die Highland-Reihe “Outlander” inspirieren ließ (und ja, es gibt auch einen gespaltenen Stein, also Vorsicht…).
Unterwegs nach Skye: Eilean Donan Castle
Nach einem Tag am Loch Ness zog es uns weiter Richtung Westküste zur Isle of Skye. Anstatt am Loch Ness entlang über Invergarry zu fahren, haben wir diesmal die nördliche, einsamere Route von Inverness nach Strathcarron genommen. Leider regnete es dermaßen, dass wir von der Landschaft einfach mal nichts gesehen haben… Dafür hatten wir einen schönen Zwischenstopp zum Aufwärmen im Café “The Old Butcher’s” in Lochcarron. Hier kamen wir mit dem Betreiber ins Gespräch, der irre Landschaftsfotografien in den Highlands macht und auch im Café ausstellt.
Sehr gerne wäre ich von hier noch weiter Richtung Kinlochewe bzw. Applecross Halbinsel gefahren, wo die Highlands rau, einsam und wunderschön sind. Doch leider waren einfach keine Unterkünfte mehr zu bekommen, weshalb wir nach Skye weiterfuhren. Auf dem Weg dorthin lohnt sich ein Zwischenstopp beim Eilean Donan Castle bei Kyle of Lochalsh. Ja, es ist sehr touristisch, aber auch wirklich schön. Als eine Art Inbegriff des schottischen, düsterromantischen Castles hockt es auf einer kleinen Landzunge im Fjord. Natürlich diente es auch als Filmkulisse – u.a. für “Highlander” und “James Bond – Die Welt ist nicht genug”.
Ein Geheimtipp ist Manuela’s Wee Bakery. Das süße, “witchy” Open-Air-Café mit Bäckerei haben wir nur wenige Minuten vom Eilean Donan Castle entfernt entdeckt. Bunte Hexenhäuschen in einem liebevoll dekorierten Garten dienen als Verkaufsbude für leckere Backwaren und Kaffee. Gleich daneben ist die Fairytale Distillery, die ebenfalls aussieht wie aus einem Fantasyfilm entsprungen. Eine schöne Entdeckung on the road!
Isle of Skye
Die Isle of Skye war der Ort, auf den ich mich bei dieser Reise am meisten am meisten gefreut habe. Denn schon bei meiner allerersten Rucksackreise (die ja nach Schottland ging) habe ich mich in Skye verliebt und hatte große Sehnsucht nach einem Wiedersehen. Die Landschaft ist einfach so abwechslungsreich und schön und es gibt ganz viel auf kleinem Raum. Obwohl ich auch schon auf anderen schottischen Inseln war, war mein Gefühl nie dasselbe wie bei Skye (ist vielleicht auch individuell).
Leider ist Skye in den letzten Jahren zu einem der Hotspots in Schottland geworden und mittlerweile über Monate komplett ausgebucht. Die Hebrideninsel ist allerdings auch sehr ländlich und hat fast nur kleine Unterkünfte (B&Bs), wenige Restaurants und oft nur winzige Single-Track-Sträßchen. Dementsprechend bin ich mit gemischten Gefühlen hin. Doch obwohl ich es teilweise als anstrengend und voll empfand, hätte ich anstatt der drei Tage noch viel viel länger bleiben können… (auch, weil wir richtig Pech mit dem Wetter hatten und die Hälfte unserer Pläne aufgrund von Sturm canceln mussten). Aber auch unabhängig davon war es wirklich schön und ein Highlight der Reise!
Isle of Skye – meine Tipps:
- Am schönsten finde ich das vulkanische Gebirge mit seinen Felsformationen auf der Trotternish-Halbinsel. Macht hier früh morgens die Wanderungen Old Man of Storr & Quiraing.
- Superschön ist der Kilt Rock Fall, ein Wasserfall, der von einer Steilküste mit Basaltsäulen ins Meer stürzt.
- Besucht die Ruine des Duntulm Castles an der Nordküste und holt einen Kaffee bei “Burr”
- Macht eine Küstenwanderung an der Steilküste beim Neist Point Lighthouse
- Macht eine Bootstour mit Misty Isle Boat Trips: Dabei könnt ihr nicht nur Robben und mit etwas Glück Delfine sichten, sondern kommt auch zum Loch Coruisk in den Cuillin Mountains, eine wilde und wunderschöne Gegend, die sonst nur schwer zugänglich ist.
Noch ein paar Tipps: Bucht wirklich weit im Voraus und seid bei den Haupt-Spots morgens immer ganz früh da, um noch Parkplätze zu bekommen und den vielen Menschen zu entgehen. Auch eine Unterkunft mit Selbstversorger-Option ist super, da die Infrastruktur begrenzt ist.
Übernachten: Flodigarry Pods, Clouds B&B*, Stones Bed and Breakfast*, The Cowshed Boutique Bunkhouse
Glenfinnan
Glenfinnan ist der Ort mit der Brücke aus Harry Potter, die dadurch zu einer der Top-Sehenswürdigkeiten in Schottland aufgestiegen ist. Im Film schnauft der Hogwarts Express über das Viadukt. In echt ist es der Jacobite Steam Train, der vier Mal täglich zwischen Fort William und Mallaig verkehrt und dabei über das Glenfinnan Viaduct rattert – und durch wunderschöne Highland-Landschaften.
Obwohl man in einer großen Schar Schaulustiger am Hang steht und auf den Dampfzug wartet, war es doch ein bisschen aufregend und bewegend, als er dann kam. Für einen klitzekleinen Moment hätte es der echte Hogwarts Express sein können! Ich habe die Passagiere jedenfalls beneidet und an Ort und Stelle beschlossen, dass ich eines Tages auch mal mit dem “Hogwarts Express” fahren möchte. (Dafür hätte ich das Ticket allerdings schon viele Monate vorher kaufen müssen… next time!).
Den Zug sehen: Die Viewpoints am Hang auf beiden Seiten des Viadukts erreicht ihr durch einen kurzen Fußweg vom Car Park beim Visitor Centre (15 Min). Ihr solltet vorher die genauen Zeiten der Dampfzüge checken. Wir hatten Glück, da wir vormittags nach dem ersten Zug da waren, aber noch rechtzeitig vor dem zweiten, und so gleich einen Parkplatz bekommen haben. Lasst euch nicht von den Ordnern am Eingang und den Absperrungen am Parkplatz abschrecken – man wird reingewunken, wenn es freie Plätze gibt.
Hinkommen: Der nächste Weg nach Glenfinnan von der Isle of Skye ist, wenn ihr die Fähre vom Armadale nach Mallaig nehmt und dann Richtung Fort William fahrt. Alternativ kann man aber auch obenrum über die Brücke bei Kyle of Lochalsh fahren und dann über Fort William, das ist aber etwas weiter. Oder mit dem Zug fahren und in Glenfinnan am Bahnhof aussteigen! Von der kleinen Station gibt es einen Wanderweg zum Viadukt.
Mehr Glenfinnan-Tipps
Selbst, wenn man kein Harry Potter-Fan ist, kann man in Glenfinnan locker einen halben Tag verbringen. Das Tal ist wirklich schön!
- Vom Glenfinnan Viewpoint (hinter dem Visitor Centre am Car Park) hat man den besten Blick.
- Vorn am Ufer des Loch Shiel steht das Glenfinnan Monument mit der Figur des einsamen Highlanders. Es erinnert daran, dass hier 1745 Charles Edward Stuart alias “Bonnie Prince Charlie” anlandete, um den Jakobitenaufstand anzuführen und sich den Thron zurückzuholen. (Wie traurig das endete, wissen wir von Culloden). Gegen ein kleines Eintrittsgeld kann man auch auf den Turm.
- Gegenüber des Visitor Centres beginnen der Dragonfly Trail und der Pinewood Trail, zwei kurze Spazierwege durch die Natur am Seeufer.
- Richtig süß ist die Saint Mary & Saint Finnan Church. Hier stand bei uns ein toller Kaffee-Truck.
- Zum Einkehren empfehle ich das Glenfinnan Station Dining Car in einem alten Bahnwaggon. Am besten auf dem Viaduct Trail vom Viadukt aus hinwandern! (Da man nicht parken kann).
Übernachten: Am Vorabend (auf dem Rückweg von Skye) haben wir im The Cluanie Inn* in Glenmoriston übernachtet, und nach Glenfinnan im Black Sheep Bunkhouse* in Fort William.
Dumbledore’s Grave
Im selben Tal befindet sich auch der Drehort von Dumbledores Grab, den ich mir unbedingt mit anschauen wollte. Die kleine Insel im Loch Eilt ist wirklich ein ganz zauberhafter Ort, an dem man nur zu gerne begraben sein möchte. Und wie bestellt fuhr am Seeufer just in dem Moment sogar der “Hogwarts Express” vorbei!
Leider gibt es hier keine offiziellen Parkplätze und man muss recht prekär am Rand der kurvigen Landstraße halten und querfeldein durch das Moor zum Seeufer vorlaufen – eine sehr schlammige Angelegenheit. Seid auf jeden Fall vorsichtig! Den Ort findet ihr auf Google Maps.
Glen Coe
Nachdem wir die letzte Nacht in Fort William verbracht hatten, ging es nun auch schon wieder zurück nach Glasgow… Doch nicht, ohne unterwegs diverse Zwischenstopps einzulegen. Denn schließlich führt die Route von Fort William nach Glasgow durch das Glen Coe, eines der landschaftlich schönsten und berühmtesten Täler der Highlands. Das einsame Hochtal ist ein beliebtes Wander- und auch Skigebiet, und auch wir sollten es kurze Zeit später auf dem West Highland Way noch einmal zu Fuß durchqueren.
Das wilde Glen Coe ist nicht nur düsterromantisch-schön, sondern auch Schauplatz von Schottlands grausigstem Massaker (dem Glencoe Massacre von 1692 – zieht euch die Geschichte rein!). Im Visitor Centre könnt ihr euch einen Kurzfilm dazu anschauen und den Nachbau eines Torfhauses aus dem 17. Jhd., in denen die Menschen damals lebten.
Ein Muss ist der Stopp am Three Sisters Viewpoint und am Meeting of the Three Waters (Wasserfälle). Im Glen Coe gibt es auch tolle Wanderwege (z. B. Hidden Valley oder Devil’s Staircase), doch an dem Tag machte uns das schottische Sommerwetter mit 10 Grad und Starkregen einen Strich durch die Wanderpläne.
Dafür sind wir noch ins wunderschöne Glen Etive hineingefahren, um ein bisschen zu fühlen wie James Bond in “Skyfall”. Danach haben wir uns durchnässt und durchgefroren im Pub des Kingshouse Hotel aufgewärmt, was definitiv ein Einkehrtipp ist. Eine Woche später haben wir auch hier übernachtet, als wir zu Fuß auf dem West Highland Way hier vorbeikamen. Es steht wirklich mitten im einsamen Glen Coe und bietet sich für einen Zwischenstopp an, wenn man möchte.
Rückweg nach Glasgow
Die Strecke von Fort William nach Glasgow durchs Glen Coe ist ein richtig schöner Roadtrip für sich, der euch einmal von den Highlands mit ihren hohen Bergen durch Täler und am Ufer des Loch Lomond entlang hinunter in die Lowlands bringt. Wer mag, kann es an einem Tag durchfahren. Alternativ könnt ihr unterwegs Zwischenstopps einlegen, z. B. in Bridge of Orchy, Tyndrum, oder in Balmaha am Loch Lomond.
Wir sind durchgefahren bis Glasgow und haben den Mietwagen am selben Abend noch am Flughafen abgegeben. Wir wanderten die ganze Strecke aber anschließend sowieso nochmal in Ruhe auf dem West Highland Way, und fuhren danach auf der West Highland Line von Fort William zurück (eine wunderschöne Zugfahrt!).
Rannoch Moor und Loch Lomond
Nach dem Glen Coe durchquert man zunächst das Rannoch Moor – eine weite, baumlose und einsame Hochebene, die total irre und verlassen wirkt. Kein Wunder, dass in “Harry Potter und die Heiligtümer des Todes” die Death Eaters hier, an der Rannoch Station mitten im Nirgendwo, in den Zug einsteigen. Im Rannoch Moor könnt ihr ein paar Mal an Viewpoints halten oder eine Wanderung einlegen.
Zum Schluss führt euch die Strecke am Ufer des Loch Lomond entlang, das an der Grenze zwischen Highlands und Lowlands liegt. Falls ihr hier zwischenstoppen wollt, empfehle ich euch den kleinen Ort Balmaha am östlichen Ufer!
Übernachten/Zwischenstopps: Kingshouse Hotel (Glen Coe), Bridge of Orchy Hotel*, Tyndrum Holiday Park (mit Glamping-Hütten), Oak Tree Inn, Balmaha* (Loch Lomond)
Übernachten in Glasgow: The Social Hub Glasgow*, House of Gods*
Habt ihr auch Lust auf einen Schottland-Roadtrip bekommen, habt Fragen oder wart schon dort und habt Tipps? Dann hinterlasst gerne einen Kommentar!
Transparenz: Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit Sunny Cars Mietwagen und basiert auf meiner eigenen Recherche in Schottland und meinen Erfahrungen vor Ort.
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