Athen ohne Akropolis

Wer A sagt, muss auch B sagen. Nicht in Athen: Da folgt auf A… A. Athen = Akropolis – das eine undenkbar ohne das andere, die antike Stadt und der Heilige Hügel. Oder??

Letztes Wochenende habe ich mich auf die Suche gemacht nach einem anderen Athen – einem Athen jenseits von Akropolis & Co. Und bin fündig geworden. Hier mal ein paar Dinge, die es in Athen noch zu sehen und zu tun gibt: Meine Tipps für einen Städtetrip nach Athen – garantiert Akropolis-frei!

Alternatives Exarchia

Mitten im Zentrum von Athen liegt das alternative Studentenviertel Exarchia – ein spannender Kontrast zu Downtown, den Touri-Gassen rings um die Akropolis oder zum schicken Kolonaki. Hier gibt es kleine Sträßchen mit alten Häusern, nette kleine Läden, zig charmante Bars und Cafés zum Draußensitzen und jede Menge Kneipen und Clubs – vor allem abends und in der Gegend um den Exarchia Square bekommt man das lebendige, wuselige Exarchia am Besten mit.

Tür Exarchia Athen

Vintage car Soloparking Athen

Exarchia Athen altes Haus Graffiti

Exarchia Straßencafes Bars

Das Flair ist alternativ und studentisch, die Hauswände sind zugepflastert mit Graffiti, Streetart und politischen Parolen, im Vorbeigehen steigt einem nicht nur einmal der Geruch von Gras in die Nase. „Exarchia ist das Anarchistenviertel“, erklärt mir die Athenerin Anthia, eine der Athens Insiders, mit der ich das Viertel erkunde, „ein Zentrum für politische Proteste.“ Sie meint damit vor allem die jüngste Geschichte Griechenlands, mit der das Viertel eng verknüpft ist. Hier in Exarchia wurde der 15-jährige Alexandros Grigoropoulos 2008 von einem Polizisten erschossen, was zu Unruhen und gewalttätigen Ausschreitungen im ganzen Land führte.

Ob “Anarchia-Exarchia” gefährlich sei? Nö, meint sie. Es ist bunt und eben etwas anders. Die Bewohner protestieren immer noch – z.B. gegen den Bau eines Parkplatzes auf dem Grundstück eines abgerissenen Hauses. Es hat geklappt: Jetzt ist da ein kleiner Platz mit Bänken und ein Urban Gardening-Projekt.

Urban Gardening Athen Exarchia

Urban Gardening Exarchia Athen

Streetart und Graffiti

Athen ist voller Graffiti und Streetart. Und das meine ich genau so: Es ist alles voll, und angeblich wird auch nichts entfernt. Das nicht immer schön anzusehen, aber interessant, zumal es sich um eine recht junge Entwicklung in der Stadt und um eine eigene, einheimische Szene handelt, deren Werke man sonst nirgendwo anders findet. Wie die “Prinzessinnen” des Liebeskummer-geplagten Street Artists Sonke:

Streetart Athen Mural Sonke

Bei einer Streetart-Tour von Dopios könnt ihr mit szenekundigen Locals verschiedene Stile und Künstler kennenlernen und dabei mehrere Stadtteile durchstreifen wie das zentrale Altstadtviertel Monastiraki mit seinem Flohmarkt (übrigens auch ein guter Tipp für sonntags!) oder das coole Psirri. Hier noch ein paar Eindrücke (mehr dazu gibt’s in Kürze hier im Blog!).

Streetart Athen Madonna

Streetart Athen This is a poem

Athen kulinarisch: Tsipouro

Auch immer eine gute Option: sich eine Stadt durchs Durchfuttern zu erschließen. Das geht in Athen besonders gut, und damit meine ich jetzt nicht zwingend Klassiker wie Moussaka oder Gyros (wobei die Wraps in der Souvlaki Bar in Thisio echt lecker waren!).

Ein traditioneller Brauch, der in Athen gerade wieder zum Trend wird, ist „Tsipouro“. Das ist eigentlich ein Schnaps aus Weintrester (wie Grappa), der in Griechenland sowohl vor dem Essen, aber auch währenddessen und nach dem Essen getrunken werden kann (geht quasi immer!). Zum Tsipouro werden „Meze“ gereicht, kleine Häppchen wie Käse, Oliven, getrocknete Früchte, Wurst usw. – ein bisschen wie Tapas. Aber Vorsicht: Das Zeug ist echt stark und wie meine Recherchen am Wochenende ergeben haben, kann Tsipouro auch schon mal in 1-Liter-Wasserkaraffen serviert werden. 😉 Trotz Schnapsgläsern wird eher langsam genippt und dazu gesnackt.

Tsipouro Tasting Athen

Tsipouro und Meze Athen kulinarisch

Eine der Lieblingsbeschäftigungen der Athener ist es also, sich abends mit Freunden in einer der zig kleinen Bars und Tavernen zum Tsipouro zu treffen. Tsipouro eignet sich auch gut als Aperitiv bzw. Vorspeise! Warum also nicht mal wie die Locals auf Tsipouro-Mission durch die Bars ziehen? In Athen gibt es nämlich überall unglaublich viele kleine Bars und Kneipen, wo man abends schön draußen sitzen und das Treiben beobachten kann. Und wer das Ganze gern zusammen mit Einheimischen machen möchte, dem sei eine Tour mit Athens Insiders empfohlen.

Athener Strand-Feeling

Irgendwie hat man das gar nicht so auf dem Schirm: Athen liegt ja am Meer! Und damit meine ich nicht den Hafen Piräus, größter Passagierhafen Europas und seinerzeit Sitz der legendären Athener Flotte, die einst spektakulär die Perser in die Flucht schlug (ja, neulich erst „300“, Teil 2 gesehen), sondern: echte Küste mit echten Stränden!

Küste Strand Athen

Yabanaki Beach Athen Griechenland

Meer bei Athen

Das Ganze gibt es zwar nicht direkt in der Stadt, aber nur wenige Kilometer vom Zentrum entfernt, z.B. in Glyfada oder Vouliagmeni. Die meisten Strandbäder verlangen ein paar Euro Eintritt, wie z.B. der Yabanaki Beach. Mit seinen Liegen, Schirmen, Bötchen und der Strandbar erinnerte es zwar eher an ein Adria-Strandbad der 80er als einen ‘natürlichen’ Strand und die Wassertemperatur betrug um diese Jahreszeit auch gefühlte 10 Grad, aber es war erfreulich untouristisch und perfekt, um dem Stadtleben mal für ein paar Stunden zu entkommen und im glasklaren, grün-blau schimmernden Wasser abzukühlen.

Athen Sundowner Grecotel Pallas Athena

Wart ihr schon mal in Athen? Welche Tipps habt ihr noch?

Hinweis: Ich wurde von Discover Greece und Aegean Airlines nach Athen eingeladen. Alle Ansichten sind meine eigenen.

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