Skifahren in Sölden: die besten Tipps für deinen Skiurlaub

Skifahren in Soelden Tirol

“Was? Du willst ersthaft nach Sölden zum Skifahren?!”, wurde ich gefragt, und erntete ungläubiges Gelächter. Dabei war genau das der Plan! “Nach Sölden fährt man zum Après-Ski und zum Partymachen!”, wurde ich erst mal aufgeklärt. Ich persönlich finde aber, dass sich das im Tiroler Ötztal gelegene Skigebiet Sölden sehr gut zum Skifahren eignet! Denn das sind die Facts:

  • 144 Pistenkilometer aller Schwierigkeitsgrade, darunter 48% blaue Pisten
  • Zwei Gletscherskigebiete am Rettenbach- und Tiefenbachferner
  • Das einzige Skigebiet in Österreich mit drei Ski-Bergen über 3.000 m. Durch die Höhenlage schneesichere Pisten (Skifahren ist hier von Oktober bis Mai möglich) und tolles Hochgebirgs-Gipfelpanorama von den Aussichtsplattformen
  • Drehorte von James Bond “Spectre” und “007 Elements”-Installation hoch oben auf dem Berg
  • Die längste Pistenabfahrt Österreichs (15 km Länge, 1.970 Höhenmeter).

Ich kann euch Sölden zum Skifahren jedenfalls empfehlen – und zwar auch dann, wenn ihr wie ich nicht wirklich auf Après-Ski-Zirkus steht! Meine Sölden-Tipps und Erfahrungen für einen gelungenen Skiurlaub hab ich euch hier zusammengefasst.

Skifahren “auf dem weißen Teppich”: Das Skigebiet & die besten Pisten

Das Skigebiet Sölden liegt direkt oberhalb des Orts und ist auf drei Berge verteilt: Gaislachkogl, Tiefenbachkogl und Giggijoch mit dem Ort Hochsölden. Das bedeutet, dass ihr euch i.d.R. morgens überlegt, auf welchen Berg ihr heute erst mal fahrt, und dann die jeweilige Talstation ansteuert. Die Berge sind zwar miteinander verbunden, u.U. muss man sich dann aber erst mal zum anderen Berg ‘vorarbeiten’, wofür ihr etwas Zeit einplanen solltet.

Da sich die insgesamt 144 Pistenkilometer Söldens alle auf einer relativ großen Höhe befinden (1.350 – 3.340 Meter), ist das Skigebiet schneesicher. Ich persönlich liebe hochgelegene Skigebiete, da ich sehr gerne oberhalb der Baumgrenze fahre, dabei das Bergpanorama genießen möchte und brettharte Pisten mit trockenem Naturschnee bevorzuge. Insbesondere auf den höher gelegenen Pisten war der Schnee richtig gut! Da es Anfang Februar relativ warm und schneearm war, waren die Pisten im unteren Teil etwas aufgeweicht und vereist und gerade am Nachmittag schon ziemlich abgefahren. Meine persönliche Empfehlung ist daher, auf die Talabfahrten zu verzichten und bei den höhergelegenen Pisten zu bleiben.

Skipiste Soelden

Soelden Skifahren ueber 3000 Meter

Besonders viel Spaß machen die breiten, blauen Pistenautobahnen in den oberen Höhenlagen und auf den beiden Gletschern, die zu schnellen, weiten Carvingschwüngen und einem regelrechten “Pisten-Flow” einladen. Und das bei tollen Ausblicken auf die umliegende Bergwelt! Meine Empfehlungen:

  • Piste 38 beim Tiefenbachgletscher
  • Pisten 33 & 34 beim Rettenbachgletscher
  • Piste 13 (Rotkogljoch bis Giggijoch)

Hier findet ihr den Pistenplan. Ein Skipass kostet im Winter 2020 56,- Euro pro Tag, die Preise findet ihr hier.

Eine schöne Tour ist die Fahrt mit der Giggijochbahn aufs Giggijoch, von dort nehmt ihr den Sessellift C35 und fahrt die blaue Piste Nr. 13 ein paar Mal zum Aufwärmen (abwechselnd den Sessellift daneben, C36, und die blaue 15). Vom Rotkogljoch geht es dann hinüber zum Rettenbachgletscher – das letzte Stück bringt euch der Gletscherexpress. Mit der Gondel geht es noch weiter hinauf auf die Schwarze Schneid – euer erster Dreitausender auf der Tour! Setzt euch in der Gondel auf die rechte Seite ans Fenster, die Ausblicke sind der Hammer! Von dort könnt ihr erst mal die Piste Nr. 33 genießen. Von der Schwarzen Schneid führt euch schließlich ein Gletschertunnel durch den Berg hinüber zum Tiefenbachkogl. Hier erwartet auch die spektakuläre Aussichtsplattform, die 60 Meter frei über dem Gletscher schwebt, umgeben von Dreitausendern. Da es oben bei den Gletschern kaum Hütten gibt, solltet ihr zum Einkehren entweder zu einer der Gletscherstationen zurückkehren oder in tiefere Gefilde abfahren (z.B. auf der Talabfahrt Nr. 30 zur Hühnersteign Hütte).

Die beste Aussicht – Felssteg Tiefenbachkogl

Mein persönliches Highlight und die vermutlich beste Aussicht in Sölden ist der Blick von der Aussichtsplattform am Tiefenbachkogl. Direkt neben der Gondelstation auf 3.249 Metern Höhe ragt ein Steg hinaus ins Nichts und schwebt etwa 60 Meter über dem Gletscher. Selten habe ich mich in einem Skigebiet dem Himmel so nah gefühlt wie in dem Moment, als ich umgeben von Dreitausender-Gipfeln ganz vorne auf dem Felssteg stand. Selten ist der Blick so weit wie hier. Ganz nah scheint von hier oben auch die Wildspitze, mit etwa 3.770 Metern höchster Berg Nordtirols und der Ötztaler Alpen. Bei schönem Wetter und klarer Sicht solltet ihr die Plattform nicht verpassen!

Soelden Aussichtsplattform Tiefenbachkogl

Skifahren in Soelden Tipps

Soelden Tipps beste Aussicht

Big 3 Soelden Tiefenbachkogl AussichtWürdest du dich trauen? Die Aussichtsplattform am Tiefenbachkogl (3.250 m) schwebt frei über dem Gletscher

Die längste Abfahrt Österreichs

Wenn du schon immer mal wissen wolltest, wie sich eine scheinbar endlose Abfahrt anfühlt, solltest du die mit 15 km und 1.970 Höhenmeter längste Abfahrt Österreichs ausprobieren! Von der “Schwarzen Schneid” auf 3.340 m geht es über die Pisten 33, 30, 7 und 9 nach unten bis zur Talstation – knapp 2.000 Höhenmeter legt ihr dabei zurück! Dabei glühen die Oberschenkel und Waden ganz schön, weshalb ich unterwegs auch ein paar kleine Päuschen einbauen musste (und eine Hütteneinkehr in der Hütte Annemaries Hühnersteign). Eine interessante kleine Challenge und Ski-Erfahrung! Und wenn du schließlich unten angekommen bist, fragst du dich… nochmal rauf? Unbedingt!

Soelden die besten Pisten

Tipps Soelden Oesterreich WinterurlaubGeschafft! Nach der längsten Abfahrt Österreichs glühen Oberschenkel und Waden – doch man will sofort wieder hoch!

Hütten

Im Skigebiet Sölden gibt es über 30 Hütten und Pistenrestaurants, vom schicken “ice Q” über das Riesen-Selbstbedienungs-Restaurant mit Sonnenterrasse bis zur bewirtschafteten Almhütte. Ich persönlich mag besonders die kleinen, urigen Hütten und bewirtschafteten Almen, weshalb mein Tipp die “Gampe Thaya” (Gampe = Alm) ist. Die 300 Jahre alte Alm mit Wirtschaft liegt direkt neben der Hütte “Gampe Alm” an der roten Piste Nr. 11 zwischen Hochsölden und Gaislachkogl. Hier bekommt ihr deftiges, hübsch angerichtetes Hüttenessen mit Zutaten aus eigener Landwirtschaft wie Käse aus der eigenen Almkäserei. Weitere Tipps für urige Hütten entlang der Pisten sind “Annemaries Hühnersteign” und die “Bratkartoffelhütte”.

Soelden Tipps Huetten Kaessspaetzle

Drehorte von James Bond “Spectre” – ice Q und 007 Elements

Der/die ein oder andere von euch erinnert sich vermutlich an den James Bond-Film “Spectre” mit Daniel Craig von 2015. Wusstet ihr, dass er u.a. in Sölden gedreht wurde? Zu den Drehorten gehören das futuristische Gourmetrestaurant ice Q, das hoch auf dem Gipfel des Gaislachkogl thront und auf 3.048m das höchste Haubenrestaurant Österreichs ist. Im Film dient es als futuristische Privatklinik, in der James Bond auf seine Widersacher trifft. Wer mag, reserviert hier für ein schickes Essen oder genießt einen Drink auf der Sonnenterrasse der Lounge, umgeben von verschneiten Gipfeln (wie wäre es mit einem Vodka Martini – geschüttelt, nicht gerührt?).

Vom Dach des komplett verglasten ice Q habt ihr übrigens einen unglaublichen Panoramablick auf die Bergwelt – neben der Plattform auf dem Tiefenbachkogl den vermutlich besten Ausblick im Skigebiet.

Ebenfalls auf dem Gipfel des Gaislachkogl ist ein weiteres futuristisches Gebäude mit minimalistischer Architektur direkt in den Berg hinein gebaut: 007 Elements. Das James Bond-Museum ist eigentlich eine Video-Installation zu Spectre und anderen James Bond-Filmen. Die Ausstellung im Inneren ist multimedial und interaktiv und besteht vorrangig aus Videoinstallationen, aber auch Exponaten. (Allerdings werden hierfür nochmal extra 22,- Euro Eintritt fällig.)

Sölden 007 Elements

© Bergbahnen Sölden, Christoph Nösig

Sölden ice Q

© Bergbahnen Sölden, Rudi Wyhlidal

Ein weiterer James Bond-Drehort ist die Gletscherstraße, die in gewundenen Kehren von Sölden hinauf zu den beiden Gletschern führt und die höchstgelegene Straße der Alpen ist (im Winter ist sie für Pkw gesperrt, ihr seht sie aber von der Piste). Perfekt für eine actionsreiche Verfolgungsjagd, oder? Mehr Eindrücke und Infos zu den James Bond-Drehorten in Sölden findet ihr hier bei Andrea.

Tipps für Sölden

Die kleine Hängebrücke

Etwas versteckt am Ortsausgang von Sölden, direkt hinter dem Supermarkt M-Preis, führt eine kleine Hängebrücke über ein Tal mit einem rauschenden Gebirgsbach hinüber auf die andere Seite des Orts. Im Winter ist der Fluss oft gefroren und an den Felswänden hängen viele kleine gefrorene Wasserfälle und Eiszapfen. Ein schöner Geheimtipp, wenn ihr in Sölden unterwegs seid!

Die Hängebrücke kostet keinen Eintritt, als M-Preis-Kunde kann man im Parkhaus kostenlos parken.

Soelden Tipps Haengebruecke

Essen & Trinken in Sölden

Gasthof Grauer Bär: Gemütlicher Gasthof mit einer großen Karte und gutbürgerlich-österreichischer Küche, und sogar Käsefondue. Ich kann das Tiroler Trio mit Knödeln und Schlutzkrapfen empfehlen!

Restaurant Gusto: Beliebtes italienisches Restaurant mitten im Zentrum, mit leckeren Pizzas aus dem Holzofen, Pasta, italienischen Vorspeisen (beliebt scheint aber auch das Schnitzel).

Restaurant Vaya Sölden: Modernes, stylisches Restaurant im Vaya Hotel, das auf Fleischgerichte, Steaks und Burger spezialisiert ist.

Mein Tipp: In Sölden solltet ihr in Restaurants besser reservieren, vor allem, wenn ihr mit mehr als zwei Leuten und am Wochenende da seid.

Übernachten

Ich habe im Hotel Vaya Sölden übernachtet, ein relativ neues Vier-Sterne-Hotel direkt im Zentrum (hier bei Booking.com ansehen*). Gut gefallen haben mir die modernen Zimmer, die alle Zugang zum Balkon haben, und das Frühstücksbuffet mit verschiedenen Eierspeisen zur Auswahl. Zudem gibt es einen Wellnessbereich mit Sauna und Dampfbad, eine Tiefgarage zum Parken und ein Restaurant, das allerdings fleischlastig ist (da spezialisiert auf Steaks und Burger). Durch die zentrale Lage könnt ihr Restaurants, Läden, Bars und das Zentrums-Shuttle auf den Berg zu Fuß erreichen. Vor der Tür sind gleich die Skibushaltestellen und nebenan zwei Sportgeschäfte, in denen ihr euch problemlos Skiausrüstung leihen könnt.

Anreise

Die Anreise ist entweder mit dem Auto über den Fernpass möglich, ihr erreicht Sölden aber auch gut mit Öffis. Dafür nehmt ihr die Bahn bis zum Ötztal-Bahnhof (bei der ÖBB bzw. ÖBB Nightjet buchen). Von dort bringt euch eine regelmäßige Linienbus-Verbindung ohne Umsteigen in etwa 1h nach Sölden.

Soelden Panorama Tiefenbachkogl

Wart ihr schon mal in Sölden, habt ihr Fragen oder Tipps? Dann freu ich mich auf einen Kommentar!

Offenlegung: Es handelt sich um eine selbst geplante und selbstgebuchte Reise. Alle Ansichten sind wie immer meine eigenen und spiegeln meine persönliche Erfahrung wider.

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