Nova Scotia, Kanada: Rundreise mit Route und Tipps zum Nachreisen

Du willst nach Kanada? Dann ist Nova Scotia an der Ostküste Kanadas vielleicht etwas für dich! Nur 6 Flugstunden von Deutschland entfernt bietet das sogenannte „Neuschottland“ ganz viel Küste, Natur und kanadische Weite.

13.000 km Küste, hübsche Leuchttürme, Fischerdörfer, wilde Strände, Whale Watching, die “Highlands” von Cape Breton und die entspannte Großstadt Halifax erwarten dich hier.

Mich hat Nova Scotia ein bisschen an Schweden erinnert: überall Wälder, Wasser, Inselchen, und dazu diese typisch kanadische Weite und Entspanntheit. Schön! Zudem findet ihr in Nova Scotia geschichtlich bedeutsame Orte wie die erste europäische Siedlung Kanadas, diverse Forts und das UNESCO Welterbe-Städtchen Lunenburg mit seinen bunten Häusern.

Hier findet ihr meinen Reisebericht zur Nova Scotia Rundreise mit Reiseroute, Sehenswürdigkeiten und meinen besten Tipps – für euch zum Nachreisen!

Anreise: So kommt ihr nach Nova Scotia

Nova Scotia erreicht ihr über den Flughafen Halifax (YHZ) in nur 6,5 Flugstunden! Mehrere Fluggesellschaften bieten Direktflüge von Deutschland an. Wir sind mit dem Direktflug von Discover Airlines von Frankfurt nach Halifax geflogen. Das war kurz, unkompliziert, vom Standard her etwa wie Lufthansa, und die Abflug- und Ankunftszeiten sind sehr gut! Die Flüge kosten ab 600-700,- Euro.

Rundreise im Mietwagen (vs. Camper)

Nach unserer Landung um 18:00 am Flughafen Halifax haben wir direkt unseren Mietwagen in Empfang genommen und sind losgedüst. Das war alles sehr unkompliziert. Generell ist der Verkehr in Nova Scotia extrem entspannt. Das Fahren war einfach und hat richtig Spaß gemacht!

Grundsätzlich würde ich sagen, dass man zum Herumreisen in Nova Scotia unbedingt einen Mietwagen braucht. Zum Übernachten unterwegs gibt es schöne Unterkünfte wie gemütliche Bed and Breakfasts in historischen Häusern, Apartments/Studios sowie Glamping-Möglichkeiten.

Alternativ könnt ihr die Rundreise auch sehr gut mit einem Camper bzw. Wohnmobil machen. Dafür spricht, dass es in Nova Scotia richtig schöne Stellplätze und Campingplätze gibt – auch in Nationalparks und direkt an der Küste. Außerdem ist es in Nova Scotia oft sehr ländlich, Restaurantbesuche sind verhältnismäßig teuer und man muss Essensmöglichkeiten gut planen. Je nach Budget und Reisestil macht es daher evtl. Sinn, die Mietwagenrundreise mit zumindest zum Teil mit Selbstversorger-Unterkünften zu planen oder im Camper.

Entspanntes Autofahren mit ganz viel Natur – hier auf Cape Breton Island

Die beste Reisezeit für Nova Scotia

Die beste Reisezeit für Nova Scotia ist zwischen Ende Juni und September. Ich fand unsere Reisezeit im August trotz Hauptsaison und Labour Day Anfang September sehr gut und habe es nirgends als überfüllt empfunden. Wir hatten allerdings auch richtig Glück mit dem Wetter – es kann dort nämlich auch im Sommer phasenweise kühl und regnerisch sein. Auch für Aktivitäten wie Whale Watching und Kajaktouren sind die Sommermonate zwischen Ende Juni bis Anfang/Mitte September die beste Zeit.

Den Herbst mit dem “Indian Summer” und den verfärbten Laubwäldern stelle ich mir persönlich auch sehr schön vor. Wettertechnisch ist es dann allerdings deutlich herbstlich-ungemütlicher, manche Orte sind ab Oktober geschlossen und einige Aktivitäten sind dann evtl. nicht mehr verfügbar (z. B. Whale Watching).

Nova Scotia Rundreise, Tag 1 & 2: Start in Halifax

Vom Flughafen ging’s für Katrin und mich direkt nach Halifax in die City, die wir uns am nächsten Tag erst mal in Ruhe angeschaut haben. Die 400.000-Einwohner-Stadt mag nicht so spektakulär sein wie andere kanadische Metropolen, aber gerade das Entspannte, Unaufgeregte und Fußläufige hat mir gefallen. Ich würde sagen, es lohnt sich, Halifax 24 Stunden zu erkunden!

Als erstes machen wir direkt morgens eine Tour mit dem Harbour Hopper. Mit dem alten Militär-Amphibienfahrzeug geht es erst durch die Stadt und dann aufs Wasser. Sehr kurzweilig und super, um sich einen Überblick zu verschaffen! Oben auf dem Hügel liegen die Zitadelle (die ihr auch besuchen könnt) und die hübsche Old Town Clock. Ein Highlight in Halifax ist definitiv die kilometerlange Waterfront mit Cafés, Restaurants, Bars, Buden und Booten, an der wir sehr gerne entlangspaziert und eingekehrt sind.

Ein Highlight für mich als Titanic-Fan war es, Original-Fundstücke der Titanic im Maritime Museum of the Atlantic zu sehen! Entzückt war ich auch über die viele coole Streetart in Halifax, z. B. in der Grafton Street/Ecke Sackville Street.

Unfassbar gut gegessen haben wir im The Five Fishermen. Empfehlen kann ich euch auch das Italo-Restaurant The Bicycle Thief am Hafen, und für Kaffee/Frühstück: Terra Café, Dilly Dally Coffee und Listen.

  • Übernachten: Wir haben im The Westin Nova Scotian übernachtet. Das große Hotel liegt direkt an der Waterfront von Halifax, hat einen Parkplatz hinterm Haus und ein Restaurant. Von hier war eigentlich alles gut zu Fuß zu erreichen. Hier anschauen & buchen*

Tag 3: Peggy’s Cove bis Lunenburg

Am nächsten Morgen ging es – Jetlag sei Dank – schon in aller Frühe los auf unseren Roadtrip, denn wir wollten zum Sonnenaufgang bei Peggy’s Cove sein. Das kleine Fischerdorf mit seinen 30 Einwohnern und dem berühmten Leuchtturm ist eine der Haupt-Sehenswürdigkeiten in Nova Scotia und der wohl meistfotografierte Leuchtturm in ganz Kanada. Dementsprechend viel ist hier auch immer los.

Kurz vor Sonnenaufgang sind wir jedoch fast die einzigen und können die malerische Küstenlandschaft noch vor dem Ansturm erleben, während die aufgehende Sonne den Leuchtturm kurz in ein rosafarbenes Licht taucht. Schön!

  • Nehmt euch Zeit, wandert über die Felsen und genießt unterschiedliche Blickwinkel. Schaut auch bei dem kleinen Hafen im Dorf vorbei.
  • Peggy’s Cove ist ein toller Spot zum Sonnenuntergang (eigentlich noch besser als morgens), denn dann geht die Sonne hinter dem Leuchtturm auf dem Meer unter. Abends ist allerdings auch mehr los…
  • Wander-Tipp: Polly’s Cove Hiking Trail, ein kurzer Küstenweg kurz vor Peggy’s Cove.
  • Einkehr: Tom’s Lobster Shack, Bubba Magoos, Holy Mackerel (zum Mitbringsel shoppen)

Mahone Bay

Weiter geht unser Roadtrip entlang der Lighthouse Route, die sich über 585 km an der Südküste Nova Scotias von Halifax bis Yarmouth entlangschlängelt. Unser nächster Stopp ist Mahone Bay, ein kleines Dorf mit drei Kirchen am Wasser, das zu meinem Entzücken mit bunten Häusern, schrulligen Läden (Cosmic Hippie, Bluestone Magik) und einem Café mit den besten Zimstschnecken der ganzen Reise aufwartet (The Barn Coffee & Social House).

Zudem gibt es einen Teesalon, und auch im bunten Jo-Ann’s Deli Market und Bake Shop kann man sich stärken und eindecken. Außerdem haben wir beim Spaziergang durch den Ort mehrere kleine Feenhäuschen entdeckt! Folgt einfach den Faerie Trails

Lunenburg

Am Nachmittag erreichen wir Lunenburg. Der hübsche Fischerort mit den bunten Holzhäusern ist UNESCO Welterbe, eine der ältesten britischen Kolonialsiedlungen Nordamerikas (gegründet 1753) und die älteste deutsche Siedlung in Kanada (daher auch der Name!) Die Geschiche(n) dahinter erfahren wir bei einer Walking Tour, die zwar nett und informativ, aber meiner Meinung nach kein Muss ist.

Lunenburg ist wirklich charmant und es lohnt sich, hier nicht nur durchzufahren, sondern auch zu übernachten und durch die Straßen mit den historischen Häusern zu schlendern. Zudem gibt es hier gute Restaurants und Cafés!

Hier meine Lunenburg-Tipps:

  • Sehenswürdigkeiten: Waterfront mit Segelschiff Bluenose II (wenn es da ist), Fisheries Museum of the Atlantic, St. John’s Anglican Church (besonders hübsch, auch innen), die Straßen mit den historischen Gebäuden.
  • Essen & Trinken: The Half Shell Oysters & Seafood (Draußensitzen am Hafen), The Beach Pea Kitchen, Salt Shaker Deli & Inn (Seafood & Pizza), No. 9 Coffee Bar (super Café), Lightship Brewery (Craft Beer mit Blick auf die Stadt), The Knot Pub (uriger Pub mit Pub-Food)
  • Shops: Block Shop Books, Lunenburg Bound, Old Town Records
  • Übernachten: Wir haben im The Kinley House übernachtet, das mir richtig gut gefallen hat! Das top renovierte historische Haus hat Selbstversorger-Studios mit kleiner Küche. Hier anschauen und buchen*
  • Alternativ könnt ihr euch diese Unterkünfte anschauen, die auch sehr schön aussahen: Alicion Bed and Breakfast*, Black Forest Cabins* (etwas außerhalb in Mahone Bay)

Tag 4: Lunenburg bis Summerville Beach

Magischer Kajak-Morgen in Blue Rocks

Eins der schönsten Erlebnisse der Reise hatten wir am nächsten Morgen in Blue Rocks (15 Min. außerhalb von Lunenburg), als die Welt noch ganz ruhig war, die Farben besonders intensiv leuchteten und das Wasser noch dalag wie ein Spiegel. Im Kajak gleiten wir durch die vorgelagerten Inselchen, die mich an schwedische Schäreninseln erinnern – umgeben von Robben, die uns neugierig beobachten. Es war magisch… Am liebsten würde ich jeden Morgen so in den Tag starten!

  • Die Kajaktour gibt es bei Pleasant Paddling, Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Ich würde sagen: ein absolutes Muss, wenn ihr in Nova Scotia seid!

Nach Süden bis zum Summerville Beach

Weiter geht’s – immer direkt an der Küste entlang. Mit der kleinen, kostenlosen La Have Ferry setzen wir über einen Meeresarm über. Auf der anderen Seite machen wir eine tolle Entdeckung: die LaHave Bakery! Das liebevoll eingerichtete Café im Vintage-Stil ist voller Antiquitäten und serviert Kaffee und Kuchen sowie Sandwiches. Im gleichen Gebäude sind noch ein Kunsthandwerker-Laden und eine gemütliche Buchhandlung – schön gemacht.

Unterwegs stoppen wir am Rissers Beach Provincial Park, der bei uns aufgrund von Waldbrandgefahr aber leider gesperrt war. Also geht es weiter zum Summerville Beach: ein unglaublich weiter, naturbelassener Strand, der zum Spazieren einlädt. Auch baden, paddeln oder surfen kann man hier. Wir übernachten direkt am Strand im Quarterdeck Resort und können am nächsten Tag morgens am Strand spazieren und frühstücken.

Tag 5: Einmal um die Südspitze: Kejimkujik bis Annapolis Royal

Heute wollten wir eigentlich den Kejimkujik National Park besuchen, doch aufgrund hoher Waldbrandgefahr war er gerade gesperrt. Der Nationalpark besteht aus zwei Teilen: einem an der Küste und einem im Inland. Hier gibt es Wanderwege, Radwege, Kanu-Verleih, Camping und mehr. Sehr gerne wären wir in beiden Teilen des Parks auf ein paar Trails gewandert, entschließen uns aber dann als Alternative, die komplette Südspitze von Nova Scotia auszufahren.

Je weiter wir Richtung Süden kommen, desto mehr weiße, wilde Strände sehen wir. Wir besuchen den Hawk Beach und den südlichsten Punkt des atlantischen Kanadas – beides auf Cape Sable Island. In Yarmouth (der einzig größeren „Stadt“) machen wir eine Kaffeepause und shoppen bei The Lumberjack’s Daughter, ein cooler Kunsthandwerks- und Vintage-Laden in der Main Street.

V.o.: Hawk Beach, Southermost Point, Yarmouth, Smuggler’s Cove
  • Essen & Trinken unterwegs: Wild Roots Restaurant, Café Caye Mangé, Sip Café
  • Weitere gute Tipps für den Süden von Nova Scotia findet ihr auch hier!

Weiter geht’s vorbei an Stränden, Buchten und Leuchttürmen bis zur Smuggler’s Cove. Die malerische, von Steilklippen eingerahmte Bucht ist bekannt für ihre Höhle, die zu Prohibitions-Zeiten zum Alkoholschmuggel genutzt wurde, und lohnt einen kurzen Zwischenstopp.

Annapolis Royal

Im Abendlicht erreichen wir Annapolis Royal. Der kleine Ort ist die frühere Hauptstadt Neuschottlands und die älteste europäische Siedlung Nordamerikas! (1605 – ehemals Port Royal). Noch heute kann man die Wallanlagen von Fort Anne besichtigen und auf der gegenüberliegenden Flussseite eine Rekonstruktion des alten Port Royal aus dem 17. Jhd.

Die Stadt hat viele schöne viktorianische Villen und in genau so einer übernachten wir: im Hillsdale House Inn. Hier fühlt man sich wie ins Jahr 1859 zurückversetzt. (Ich sag euch, es hat sogar gespukt!)

Tipp: Wenn die Zeit knapp ist und ich eine Sache an der Reise weglassen würde, dann am ehesten die Route um die Südspitze. Stattdessen würde ich an Tag 5 den Kejimkujik Nationalpark besuchen. Danach durchs Landesinnere auf der kürzeren Route Nr. 8 bis Annapolis Royal abkürzen.

Tag 6: Whale Watching – Brier Island bis Wolfville

Leider verpassen wir an diesem Morgen das vielgelobte Frühstück im Hillsdale House Inn, denn wir sind schon um 6 Uhr zu einem aufregenden Highlight unterwegs: Es geht zum Whale Watching nach Brier Island!

Die Bay of Fundy ist eines der besten Gebiete der Welt für Walbeobachtung. Hier könnt ihr die großen Wale wie Buckelwale/Finnwale antreffen, weshalb ich euch die Bay of Fundy für Whale Watching ans Herz legen würde. (An der Ostküste bzw. Cape Breton sieht man die kleineren Pilot Whales sowie Delfine).

Whale Watching in der Bay of Fundy

Die Fahrt nach Brier Island zieht sich, ist zum Sonnenaufgang aber sehr entspannt und richtig schön. Die Überfahrt mit den beiden kostenlosen Fähren unterwegs klappt nahtlos, da wir unterwegs nicht anhalten und frühzeitig losgefahren sind. Angekommen im idyllischen kleinen Hafen auf Brier Island geht’s an Bord und mit dem erfahrenen Captain Harold hinaus auf die hohe See!

Wir haben extrem gutes Wetter und das Meer liegt da wie ein Spiegel. Schon nach einer halben Stunde wird die erste Walfontäne gesichtet. Es sind fressende Buckelwale, die immer wieder in der Nähe unseres Boots auftauchen und ziemlich nah ans Boot herankommen. Zudem sehen wir wunderschöne Weißseitendelfine und zu meinem Entzücken sogar einen jungen Puffin (mein erster Puffin überhaupt!) Mein Fazit: unbedingt machen!

  • Die Whale Watching-Tour könnt ihr bei Brier Island Whale and Seabird Cruises buchen (gibt auch noch andere Anbieter). Die Preise sind mit 60-75 CAD im Vergleich zu anderen Orten auf der Welt günstig. Ich empfehle euch, frühzeitig zu reservieren.
  • Aus eigener Erfahrung: Bucht eine Zodiac-Tour! Dabei ist man viel schneller unterwegs als in einem größeren Boot und näher am Geschehen!
  • Mitnehmen: warme Klamotten (!), Snacks, Trinken, genügend Speicher/Akku, Vomex zur Sicherheit.
  • Schaut auf dem Rückweg noch beim Balancing Rock vorbei.

Weinregion Wolfville & Grand Pré

Hier hätten wir gerne noch mehr Zeit gehabt und einen Extra-Tag verbracht. Dann hätten wir nämlich noch ein Wine Tasting oder eine Wine Tour machen können. (Dafür kamen wir leider zu spät an).

Wolfville ist eine kleine Universitätsstadt im Weinbaugebiet Annapolis Valley, dementsprechend lieblich-grün und wohlfühlig fand ich es hier.

In der Stadt gibt es diverse Pubs, Weinbars und Restaurants zur Auswahl. Sehr cool fanden wir Church Brewing, eine Craft-Beer-Brauerei in einer alten Kirche mit leckerem Essen. In der Gegend gibt es auch diverse Farmer’s Markets und Hofläden, wo ihr euch mit frischem Proviant für die Reise eindecken könnt. Zudem solltet ihr bei Tangled Garden vorbeischauen, ein magischer Garten mit selbstgemachten Produkten.

Am nächsten Morgen haben wir noch einen Abstecher bei der Grand-Pré National Historic Site gemacht, die Teil des UNESCO Welterbes ist. Sie erzählt von den Acadians, den frühen französischen Siedlern, die hier innovativen Ackerbau betrieben und später von den Briten deportiert wurden.

Mehr Tipps für Wolfville & Grand Pré:

  • Essen & Trinken: Troy Restaurant, The Church Brewing Co, Juniper Food + Wine, The Library Pub
  • Kaffee: Just Us! Grand Pré Café & Roastery: super Kaffee und Zimtschnecken
  • Weingüter: Domaine de Grand Pré, Luckett Vineyards, Lightfoot & Wolfville
  • Wine Tour: z. B. mit dem Magic Bus oder mit einem Sommelier (hier anschauen*)
  • Übernachten: Ich empfehle euch das Evangeline! Ein stylisches Zwischending aus Hotel & Motel mit Indoorpool, Hot Tub und Diner, fußläufig neben dem Weingut Domaine de Grand Pré. Hier anschauen und buchen*

Tag 7: Wolfville – Spencer’s Island – Parrsboro

Heute sind wir “off the beaten path” unterwegs und fahren ganz hinaus bis nach Spencer’s Island. Die Bay of Fundy hat den höchsten Tidenhub der Welt. Hier kann man nicht nur auf dem freigelegten Ozeanboden herumspazieren, sondern auch Fahrrad fahren!

Bei dem kleinen Leuchtturm in Spencer’s Island treffen wir Laurie von Local Guy Adventures, mit dem wir eine Fatbike-Tour an der Küste entlang machen. Mit den Bikes geht es über den freigelegten Meeresboden und durch kleine Wasserläufe zur Steilküste. In der ganzen Gegend werden viele Fossilien gefunden – Laurie hat uns welche gezeigt! Danach sitzen wir noch gemütlich bei einem Kombucha auf seiner Terrasse zusammen und quatschen. Das war richtig schön und mal was anderes – quasi noch ein Geheimtipp in Nova Scotia!

  • Die Fatbike-Tour könnt ihr hier buchen. Local Guy Adventures bietet auch Bootstouren an, z. B. zum Cape Split.
  • Um die extremen Gezeiten zu erleben, könnt ihr an der Bay of Fundy auch Gezeitenrafting machen, was ziemlich abgefahren aussieht.
  • Zudem könnt ihr den Tidenhub im Burntcoat Head Park anhand der freigelegten Felsen anschauen, zwischen denen man bei Ebbe herumspazieren kann. Haben wir zeitlich leider nicht mehr geschafft, aber sieht beeindruckend aus!

Abends kommen wir in Parrsboro in einer wunderschönen Unterkunft an, in der ich mich extrem wohlgefühlt habe. Das Gillespie House Inn ist ein liebevoll renoviertes und eingerichtetes viktorianisches Haus von 1890 mit gemütlichen Zimmern, Veranda, Garten und einem leckeren hausgemachten Frühstück. Große Empfehlung! (Hier anschauen und buchen*)

Tag 8: Auf nach Cape Breton Island! Parrsboro – Inverness

Als nächstes geht es in die “Highlands” von Nova Scotia – nach Cape Breton Island! Da viele Highlander hierhin auswanderten, findet man hier auch viele schottische Einflüsse: Namen, gälische Sprache & Schilder, Musik, Pubs… als Schottland-Fan freu ich mich drauf! Zudem gibt es hier den Cabot Trail, eine der schönsten Panoramastraßen der Welt, dazu Strände, Berge und schöne Wanderungen.

Zunächst haben wir jedoch eine 4-stündige Autofahrt vor uns. Dann erreichen wir die Westküste von Cape Breton und werden erst einmal von schönen langen Sandstränden begrüßt. Am Boardwalk Beach in Port Hood stoppen wir für ein Lunch-Picknick. Auch der Colindale Beach in West Mabou lädt zu langen Strandspaziergängen ein.

Mabou bis Inverness

Natürlich müssen wir einen Zwischenstopp bei der Glenora Distillery in Mabou einlegen und ein bisschen verköstigen. Hier fühlt man sich für einen Moment wirklich nach Schottland versetzt…

Den Sonnenuntergang verbringe ich am goldgelben Inverness Beach – mein Strand-Favorit hier bisher. Unschlagbar zum Sonnenuntergang! In der Ferne werden die Klippen unterhalb des Cabot Cliffs Golf Course rot angestrahlt, was sich Katrin derweil mit der Drohne näher anschaut. Generell hat mir Inverness gut gefallen! Es eignet sich neben Chéticamp super als Homebase für den westlichen Teil des Cabot Trail. In dieser Gegend hätte ich gerne noch eine Extra-Nacht eingelegt.

Essen & Trinken: In Mabou findet ihr den urigen The Red Shoe Pub mit Pub Food und Celtic Live Music. Sehr gut gegessen haben wir im Restaurant The Annex in Inverness, dessen Terrasse auch ein guter Sonnenuntergangs-Spot ist. Weitere Food-Tipps für Inverness: Coore’s Lobster Shack, Dancing Goat Café & Bakery.

Eine Nacht im Glamping-Dome

Heute wartet noch ein Erlebnis auf uns: Wir wollten auf der Reise auf jeden Fall mal eine ungewöhnliche Unterkunft und haben uns eine Nacht in den North East Cove Geodomes in Mabou gegönnt. Die Glamping-Domes liegen am Wasser, es gibt ein richtiges Bad, Doppelbett und eine Küchenzeile sowie kostenlose Kajaks und SUPs. Eine coole Erfahrung für eine Nacht! (Auf Cape Breton Island gibt es aber auch noch andere Domes zum Buchen).

Tag 9: Cape Breton Highlands National Park

Wir starten den Tag mit einem Kaffee und Frühstück auf der Terrasse unseres Glamping-Domes, gefolgt von einer kurzen Wanderung zu den Egypt Falls im Wald. Schön!

Nach einem Lunch im Dancing Goat Café & Bakery heißt es: Roadtriiiiip! Wir fahren auf dem Cabot Trail an der Küste entlang Richtung Norden, in den Cape Breton Highlands Nationalpark. Hinter Chéticamp schlängelt sich die Straße in die Berge und gibt immer wieder spektakuläre Ausblicke auf die Küste frei.

Unterwegs halten wir gefühlt an allen Aussichtspunkten. Sehr gut gefällt mir die Tundra-artige Landschaft weiter oben in den Hügeln. Hier könnt ihr immer wieder Wanderungen unternehmen, z. B. auf dem kurzen Bog Trail durch ein Hochmoor, wo man mit etwas Glück Elche sehen kann oder zu den Beulach Ban Falls.

Egypt Falls, Landschaft & Cabot Trail im Nationalpark

Nachmittags beschließen wir, das Abendessen vorzuziehen und stoppen am Rusty Anchor Restaurant für Muscheln und unsere erste Lobster Poutine (ja, auch das gibt’s!) Gestärkt haben wir nun den restlichen Abend Zeit für ein absolutes Highlight: der Skyline Trail.

Skyline Trail

Die Wanderung auf dem Skyline Trail zum Sonnenuntergang zählt zu meinen absoluten Lieblingsmomenten der gesamten Reise. Wir hatten aber auch Glück mit dem Wetter und dem Licht (weshalb es sich lohnt, mehrere Nächte in der Region zu verbringen und Puffer zu haben).

Doch auch so ist die ca. 7 km lange Rundwanderung zu Recht die beliebteste im Nationalpark. Sie führt durch einen hübschen Tundra-Wald und über Boardwalks zu mehreren großartigen Aussichtpunkten hoch über der Küste.

Unterwegs können einem theoretisch Bären, Elche und Kojoten begegnen, was für etwas zusätzlichen Nervenkitzel sorgt. Kurz bevor wir am Aussichtpunkt ankamen, haben Leute wohl auch Wale im Meer schwimmen sehen. Leider haben wir keine Tiere gesehen (schade eigentlich!) Der Sonnenuntergang hier war allerdings wirklich magisch! Der Weg ist richtig schön, einfach zu gehen und super ausgeschildert.

  • Skyline Trail: Infos hier. Tagsüber wird der Parkplatz öfter geschlossen, wenn es zu voll ist. Auch deshalb war es super, erst gegen Abend zu kommen. Nehmt für den Rückweg eine Stirnlampe oder Taschenlampe mit.

Chéticamp

Übernachten: Wir haben in Chéticamp übernachtet – ein super Ausgangspunkt für die Cape Breton Highlands und den Cabot Trail. Das The Archie & Isidore Hotel war eine sehr gute Wahl. Das Boutiquehotel hat 8 gemütliche, unterschiedliche Zimmer, Terrasse, Sitzmöglichkeiten und Möglichkeit zum Wäsche waschen. Genial waren die zwei Hot Tubs für Gäste – ich habe hier einen sehr schönen Morgen ganz für mich verbracht. Hier anschauen und buchen*

Tag 10: Cabot Trail von Chéticamp bis Ingonish

Heute fahren wir den Cabot Trail einmal rum bis zur anderen Seite nach Ingonish! Und weil wir Zeit und Lust haben, machen wir nochmal ganz viele Fotostopps und fahren sogar bis ganz hinauf in den Norden nach Meat Cove – erkunden also die nördliche Küste und viele Nebensträßchen.

In Meat Cove stehen wir staunend an der Steilküste und bewundern den spektakulär auf den Klippen gelegenen Campingplatz. Später kommen wir vorbei an Cape North, Dingwall und White Point mit dem White Point Coastal Trail sowie an Neil’s Harbour mit dem kleinen Leuchtturm, in dem es Eis gibt, der bei uns aber geschlossen hat. Das ist alles kein Muss, würde ich sagen. Doch wenn man so wie wir Zeit und Lust hat, einfach mal zu erkunden, könnt ihr hier herumcruisen und auch wandern. Nehmt Proviant mit – unterwegs kommt quasi nichts.

Ein lohnenswerter Stopp ist der Black Brook Cove Beach: eine malerische Bucht mit einem hellen Sandstrand und Wasserfall am nördlichen Ende! (Hin kommt man am Ende des Strands mit ein bisschen Gekraxel über die Steine). Hier im Wald beginnt auch der Jack Pine Trail, ein kurzer Rundwanderweg, der durch den Wald zur Küste führt.

Ankunft in Ingonish

Am Abend kommen wir in unserer Hütte in Ingonish an. Wir übernachten in den Knotty Pine Cottages*, die wir im Nachhinein für den gebotenen Standard etwas überteuert fanden. Der Blick aufs Wasser von unserer privaten Terrasse war allerdings wirklich schön!

Blick aufs Wasser: Terrasse unserer Unterkunft in Ingonish

Tag 11: Ingonish bis Louisburg

Den Vormittag sind wir noch in Ingonish, bevor es schon zurück Richtung Süden geht. Grundsätzlich könnte man rund um Ingonish aber noch locker einen weiteren Tag verbringen! Eigentlich hatten wir uns heute auf die Wanderung auf dem Franey Trail in den Bergen gefreut, doch der war leider aus Reparaturgründen gesperrt. Stattdessen begaben wir uns auf Middle Head Trail – ein ca. 6 km langer Küstenwanderweg auf einer schmalen Halbinsel mit Klippen und Ausblicken auf allen Seiten. Auch schön und sehr zu empfehlen!

Im süßen Salty Rose’s and the Periwinkle Café gönnen wir uns anschließend gute Flat Whites und ein Frühstückssandwich, das so lecker war, dass ich gleich zwei gegessen habe. Getoppt wurde das Ganze dann noch von dem hausgemachten Eis der Groovy Goat Farm nebenan, die auch Seifen und Kosmetik anbieten.

Mehr Tipps für Ingonish:

  • Wanderungen: Franey Trail, Middle Head Trail, Green Cove Trail
  • Fahrt mit der Atlantic Gondola (oben kann man wandern)
  • Whale Watching
  • Strände & Buchten erkunden, z. B. den Ingonish Beach
  • Essen & Trinken: Salty Rose’s and the Periwinkle Café (Frühstück & Lunch), Coastal Restaurant, Groovy Goat Farm (Eis), Bitsy Bean & Night Owl Coffee, Hot on the Trail (netter Food Truck, u.a. mit leckeren Burgern)

Louisburg Fortress

Dann machen wir uns auf die 2,5-stündige Fahrt nach Louisburg. Unterwegs stoppen wir noch ein paar Mal an schönen Aussichtspunkten, z. B. als der Cabot Trail südlich von Ingonish ungewohnt kurvig aus den Bergen heraus ins Tal führt.

Angekommen in Louisburg rasen wir direkt zur Fortress of Louisburg (Öffnungszeiten beachten – wir waren eigentlich zu spät dran und ich hätte mir hier mehr Zeit gewünscht). Louisburg ist eine befestigtes, französisches Kolonialstädtchen aus dem 18. Jhd.! Von den Briten wurde es im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) belagert und erobert. Heute ist es in Teilen rekonstruiert und zu besichtigen – inklusive Statisten in historischen Kostümen. Natürlich wird auch die Kanone unter lautem Getöse abgefeuert.

Wenn du dich auch für Geschichte interessierst, lohnt sich der Zwischenstopp hier. Der ganze Ort gab mir irgendwie “Outlander”-Vibes (es spielt ja z. T. zur selben Zeit). Hat jedenfalls Spaß gemacht zu besichtigen!

Für den letzten Abend haben wir uns noch was Schönes gegönnt: eine Nacht in den North Star Beach Suites* in Louisburg. Das kleine Oceanfront-Hotel wurde von dem Besitzer-Paar Colin und Justin stylisch renoviert (was sogar von einer kanadischen Fernsehserie dokumentiert wurde). Richtig gut fanden wir das Essen im Restaurant The Bothy mit Live-Musik und Bar, in dem einer der Besitzer (ein Schotte) auch gern selbst mal zum Mikro greift. Ein würdiger Abschluss unseres Roadtrips!

Tag 12: Rückfahrt nach Halifax

Nach einem großen Frühstück im Café der North Star Beach Suites hieß es “Goodbye, Cape Breton” und wir mussten uns leider schon auf die lange Rückfahrt nach Halifax machen, wo abends unser Flieger ging. (Wenn euch das etwas zu riskant ist, die lange Strecke am selben Tag wie den Rückflug anzutreten, empfehle ich eine weitere Nacht in Halifax oder in der Nähe).

Rechtzeitig angekommen in Halifax hatten wir nachmittags sogar noch Zeit, in die Stadt zu fahren und ein bisschen zu bummeln – und vor allem nochmal richtig gut essen zu gehen, bevor es über Nacht ins Flugzeug zurück nach Frankfurt ging.

Mein Fazit zur Reise

Dafür, dass ich ja sonst ein totaler Westküsten-Mensch bin, muss ich sagen, dass mich Nova Scotia wirklich überrascht hat. Ich hätte nicht gedacht, dass es mir soooo gut gefällt. Ich fand es in echt sogar noch schöner als auf Bildern!

Zu meinen Highlights zählen (natürlich) das Sea Kayaking, Whale Watching und die Wanderungen (insbesondere auf Cape Breton). Gut gefallen haben mir aber auch einfach die Natur, die Ruhe und Weite, die Küste, die wilden Strände… und das alles entspannt und ohne Menschenmassen. A propos Menschen: Auch die kanadische Freundlichkeit liebe ich! Nova Scotia bietet auf relativ kleinem Raum eine große Bandbreite an unterschiedlichen Orten und Aktivitäten, und ist zudem nah an Europa, was es meiner Meinung nach sehr attraktiv als Reiseziel macht. Ich möchte jedenfalls sehr gerne nochmal hin!

Könntet ihr euch eine Reise nach Nova Scotia vorstellen? Habt ihr Fragen, oder wart ihr auch schon mal da? Dann schreibt mir gerne und hinterlasst gerne einen Kommentar!

Werbehinweis: Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit Tourism Nova Scotia. Mein Reisebericht basiert wie immer auf meiner eigenen Meinung und meinen persönlichen Erfahrungen vor Ort.

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